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75% Bewertung
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    Spannender spanischer Psychothriller


    Daniel schleppt seit seiner frühesten Kindheit ein schweres Paket mit sich herum. In jungen Jahren ist er für einen Unfall mitverantwortlich, bei dem seine Halbschwester ums Leben kommt. Als nun die kleine Julia in seinem scheinbar perfekten Leben auftaucht und seine Freundin das Mädchen noch dazu großziehen will, glaubt er in ihr seine tote Halbschwester wieder zu erkennen.

    Der Film stellt sich somit in die Tradition von großartigen Filmen wie etwa „Rosemary’s Baby“ oder „Das Omen“ (1976), in denen Erwachsene in ihren Kindern böse Geister erkennen. Bei der Visualisierung des geheimnisvollen Kindes als eventuell bösen Dämon, verwendet der Film, aber viel dezentere Erzählweisen, als etwa noch „Das Omen“. Julia erregt nicht durch wildes herumfahren auf einem Dreirad oder irgendwelchen komischen Handlungen Verdacht, sondern durch banale Dinge. So lassen gewöhnliche Dinge, wie z.B. ein rotes Haarband, ein Malbuch oder eine kleine Melodie Daniel das Blut in den Adern gefrieren. Alltägliche Gegenstände werden somit gekonnt zum Spannungsaufbau eingesetzt. Der Film verfällt auch nie in platte Horrorfilmkonventionen. Beklemmende und leicht mysteriöse Momente, sowie visuell schöne und mit psychologischer Kraft aufgeladene Bilder bestimmen das Geschehen. Als ZuseherIn bleibt man dabei stets im Unklaren, in welche Richtung sich der Film entwickeln wird. Handelt es sich um ein psychologisches Portrait, oder sind doch höhere Mächte im Spiel?
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    11.02.2012
    23:57 Uhr
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      Dictado

      Seit 2001 mit „The Others“ gewinnt der spanische Horrorfilm immer mehr internationales Publikum. Den Erfolgen von „REC“, „The Orphanage“ und Co möchte sich nun auch Antonio Chavarrías mit „Dictado“ anschließen. Die Geschichte von Daniel, einem jungen Lehrer, der in einem kleinen Mädchen den Geist einer lang Verstorbenen entdeckt, ab deren Tod er mitverantwortlich ist, erinnert im Plot an diverse Horrorfilme der 70er Jahre, aber auch an jüngere Schocker aus dem japanischen Raum („The Grudge“). „Dictado“ verfährt allerdings mit deutlich anderen Mitteln: Wo Grausamkeit, Schock und (Furcht vor dem) Schmerz im Mittelpunkt stehen, sind es hier stattdessen ruhige Suspense-Momente und das Spiel mit der klassischen Schockerwartung eines Zuschauers. Dass „Dictado“ gegen Ende hin und insbesondere in seiner Auflösung sehr klassische und oftmals gesehene Wendungen nimmt, ist sehr schade und tut der Originalität eines visuell beeindruckenden Horrorfilms leider Abbruch.
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      14.02.2012
      23:53 Uhr