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    Mahatma die große Seele

    Das ist einer der ganz großen Monumentalfilme aus den frühen 80er Jahren. In epischer Breite werden in anschaulicher Form entscheidende Episoden aus dem Leben des großen Inders erzählt. Sein Ende bildet den Rahmen des Films. Und das ist dramaturgisch nicht ungeschickt. Gandhis Ideen wird in Dialogen viel Platz eingeräumt (‘Armut ist die schrecklichste Form der Gewalt‘). Ebenso wie für eine differenzierte Charakterzeichnung seiner Gefährten (z.B. Nehru) und seiner Umgebung (Ehefrau). Spektakuläre Massenszenen mit damals noch echten Komparsen stehen neben ruhigen Einblicken in Gandhis Alltag (z.B. Spinnen und Weben). Die Originalschauplätze geben viel Lokalkolorit her. Täuschend ähnlich, fast besser als das Original, lieh der damals noch unbekannte Ben Kingsley dem Inder sein Gesicht. Er trägt und prägt den Klassiker. Richard Attenboroughs Meisterwerk ist nicht nur ein Denkmal für den Vater des passiven Widerstandes und des zivilen Ungehorsams, sondern es dokumentiert auch Indiens Weg in die Unabhängigkeit. Es ist ein Abgesang auf den Kolonialismus und den Feudalismus und damit letzten Endes auch ein zeitloses Lehrstück für die Freiheit im Allgemeinen. Rassismus und Unterdrückung werden in ihrer ganzen menschlichen Verachtung angeprangert. Auch die Rivalität zwischen Moslems und Hindus bleibt nicht unerwähnt. (‘Sie sind das rechte und das linke Auge Indiens.‘) Ganz großes Kino: Weltkulturerbe!
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    15.02.2013
    17:18 Uhr