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    Selbstmord trifft Herzinfarkt

    Die beiden Charaktere, die sich hier auf der Krankenstation treffen, können unterschiedlicher nicht sein: Jacques, ein alter, herzkranker, ständig fluchender Barbesitzer (Brian Cox) und Lucas ein junger, mittelloser im Pappkarton schlafender Penner (Paul Dano). Quasi das Weichei und die Kratzbürste! Es gelingt Jacques aus Lucas einen Barkeeper zu machen. Selbst als Lucas von Amors Pfeil in Gestalt von April (Isild Le Besco) getroffen wird, schaffen es die beiden Rabauken mit einander hinzukommen. Es wird überzeugend dargestellt, wie der Alte vielleicht wegen seines Herzfehlers sanfter und der Junge kalt und verbittert wird. So könnte sich ein Happy End anbahnen…wenn das Leben nicht völlig unverhofft von seiner grausamsten Seite zu schlagen würde. Eigentlich wollte Lucas nur die Ente Estragon einfangen… Hier kommt die doppelte Bedeutung des Titels in Spiel. Unkommentiert und ohne Dialoge ziehen Bilder vom OP Saal vorbei. Man ahnt wer das gute Herz spendet und wer es empfängt. Zur leichteren Verarbeitung des finalen Schocks gibt es noch ein paar versöhnlich stimmende, leicht überzuckerte Bilder, die so gar nicht ins Bild passen.
    Im Großen und Ganzen aber atmosphärisch stimmig, in dunklen Farben gezeichnet und mit vielen lebhaften Gästen an der Theke, ist das Indie-Produkt recht gefühlvoll inszeniert.
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    12.07.2012
    12:01 Uhr