1 Eintrag
1 Bewertung
20% Bewertung
  • Bewertung

    Unlustig, brachial, unmutig


    Gerade in Zeiten wie diesen ist eine Komödie wie diese für das Kino eine große Chance. Die Parodie und Offene Zur-Schau-Stellung eines ignoranten und egoistischen Verbrechers, dessen Mafia für ihn die Drecksarbeit erledigt und dem jede anonyme großbüsige Frau mehr bedeutet als Gattin und Kind, wäre in der Ära Berlusconi ein Erfolg an Kassen und bei der Kritik. An den Kassen mag sich „Qualunquemente“ ja vielleicht messen, bei der Kritik ist er, zumindest hier, schwer durchgefallen. Größter Grund für das Scheitern ist die Hauptfigur Cetto La Qualunque, der durch den Film hindruch keinerlei Sympathie von den Zuschauern gewinnen kann. Seine Ignoranz ist nicht charmant im schelmischen Sinne oder wie die der gleichnamigen Figuren, die Otto Waalkes häufig spielt, sondern auf Grund seines maßlosen Egoismus zugleich Grund dafür, warum sich das Publikum in keinem Moment des Films auf der Seite des Helden spüren kann. Regisseur Giulio Manfredonia versucht immer wieder Spannung in der Geschichte dadurch aufzubauen, dass er sich auf Sieg oder Niederlage seiner Hauptfigur im Wahlkampf konzentriert, doch da weder Sympathie noch Empathie im Laufe der Handlung entsteht, scheitert der Film eben daran – und macht zugleich die gesamte aufgebaute „Spannung“ obsolet.

    Gelegentliche Anspielungen auf Italien- und Italiener-Klischees können zwar ein Schmunzeln herauskitzeln, doch beim Großteil der Pointen fühlt man mehr Fremdscham für Drehbuch und Regie als Lust an komödiantischer Unterhaltung.
    themovieslave_d00814b111.jpg
    12.02.2011
    09:16 Uhr