Brendan Gleeson ist ein Charakterschauspieler, der schon viele Highlights in seiner Karriere hatte. Mit „The Guard“ ist endlich wieder eine Hauptrolle in seine Filmographie eingetragen worden – und was für eine! Gleeson spielt Gerry Boyle, einen Provinzpolizisten, der schon mit der ersten Szene exzellent etabliert wird: Ein Auto voller Jugendlichen fahren mit eindeutiger Hochgeschwindigkeit über die Landstraße. Boyle merkt dies, bleibt aber weiterhin entspannt im Polizeiauto sitzen. Dann aber überschlägt sich das Auto der Jungs, sie liegen auf der Straße, alle tot. „Fuck!“ ist die einzige, emotionslos ausgesprochene, Reaktion Boyles, der gemächlich zum Unfallort spaziert. Neben einer Leiche liegend findet er eine Extasy-Tablette, die er zu sich nimmt. – Diese kongeniale Einführung gibt den Ton für den restlichen Film an.
Die Nebenrollen sind treffend besetzt: Mark Strong als Drogenhändler und Don Cheadle als neuer Vorgesetzter Boyles, der immer wieder Opfer von Boyles augenzwinkernden Rassismus wird.
Bitterböser schwarzer Humor regiert „The Guard“, der sicherlich in die Annalen des britischen Komödiengenres eingehen wird.