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    Der kirgisische Stromdieb

    Mit viel Gespür für das Lokalkolorit und viel Empathie für die kirgisischen Dorfbewohner zeigt uns Regisseur Kubat ein Bild seiner Heimat. Hier treffen moderne Technik (Elektrizität) und Tradition aufeinander, Kapitalismus und Folklore.
    Strom ist unbezahlbar teuer im Land und so dreht der Elektriker Svet Ake (der Regisseur selbst) bei den ärmeren Nachbarn schon mal die Zähler zurück. Ein Problem, dass wir auch bald auf uns zukommen sehen könnten. Außerdem versucht er mit einem Windrad Strom zu erzeugen.
    Es gibt muntere Einblicke ins Dorfleben, mit Allerweltsproblemen, nichts Spektakuläres. Aber auch leisen Humor: Svet sitzt in der Wanne, seine Frau seift ihn ein. Ihre Hand gleitet zwischen seine Schenkel…‘Na wie geht’s meinem kleinen Revolutionär?‘
    Die Großkopferten versuchen die Einheimischen über den Jurtentisch zu ziehen. Aus dieser wunderschönen Landschaft lässt sich doch bestimmt Kapital schlagen. Der Höhepunkt ist ein Promi-Essen mit möglichen Investoren, bei dem zur Unterhaltung eine Frau entkleidet wird. Da greift Svet Ake ein.
    Die Botschaft ist klar, das Ende nicht unbedingt. Svet wird mit Gewalt zum großen Boss geschleift, treibt unterwegs aber reglos im Wasser, man hört ein Lied, ein Wesen mit Hosen radelt heim. Wer ist das?
    Wunderschön, interessant und mit leisem Humor als Transportmittel.
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    27.06.2013
    12:36 Uhr