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75% Bewertung
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    About Her Brother

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2010
    Die Berlinale zeigt Jahr für Jahr viele asiatische Filme. Besonders präsent waren sie 2010, da der Eröffnungsfilm aus China und der Abschlussfilm aus Japan kamen.
    „Otouto“ behandelt, wie viele andere japanische Filme der diesjährigen Berlinale, die im Panorama- oder Forum-Programm liefen, eine Mischung aus Familien- und Liebesgeschichte. Genau diese Mischung irritiert einen Anfangs: Man weiß zunächst nicht, wer hier der Protagonist ist, ob es um die Ehe von Koharu geht oder doch um die Geschichte ihres alkoholkranken Onkels Tetsuro. Ein weiteres dramaturgisches Problem ist, dass man lange nicht weiß, ob man nun eine Komödie oder ein Drama präsentiert bekommt. Viel zu oft springt der Film zwischen Tragik und Komik. Man weiß auch nie wirklich, wer hier der Protagonist ist, da sich die Story unterschiedlich stark mal auf Koharu, mal auf Tetsuro konzentriert und wirkt somit sehr unausgeglichen – nichtsdestotrotz ist „Otouto“ auch auf Grund dieser Schwierigkeiten ein interessanter, abwechslungsreicher und sehenswerter Film. Vielleicht liegt es daran, dass die Dramaturgie, die hier präsentiert wird, für ein europäisches Publikum ungewöhnlich, jedoch immer wieder in zeitgenössischen japanischen Filmen zu finden ist. Somit ist der Handlungsverlauf, der intensive Wechsel zwischen Komik und Tragik etwas gewöhnungsbedürftiges.

    Besonders stark ist „Otouto“ in den komischen Momenten. Slapstick funktioniert hier ebenfalls wunderbar, was heutzutage eine Seltenheit ist. Da der Film sehr kurzweilig ist, ist er sicherlich ein guter Einstieg für alle diejenigen, die sich nie wirklich mit aktuellen japanischen Filmen auseinandergesetzt haben.
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    20.02.2010
    23:34 Uhr
    • Bewertung

      Jede Familie hat ein schwarzes Schaf

      Manche Familien sind groß, manche kleiner. In jeder Familie gibt es aber mindestens einen Onkel, eine Tante etc., der bzw. die aus der Reihe tanzt und mit dem es mitunter Meinungsverschiedenheiten oder Streit gibt. Das Entscheidende ist, dass man als Familie trotzdem zusammenhält. Diese Lektion kann man von Yoji Yamadas neuestem Film lernen. Nach „Kabei – Our Mother“ geht es nun um einen schwierigen Bruder einer japanischen Familie, die Geschichte ist ebenso leise und ruhig erzählt, bietet aber zwischendurch immer wieder auch Humor und nachdenkliche Zwischentöne. Ein schöner, versöhnlicher Abschlussfilm für die Berlinale in diesem Jahr und auf jeden Fall auch ein sehenswerter Film, wenn er eines Tages in die Kinos kommt.
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      20.02.2010
      23:48 Uhr