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11 Bewertungen
79.1% Bewertung
  • Bewertung

    Tod am Pool

    Wer Filme mag, die mehr offene Fragen haben als Antworten, der ist hier beim Film von Francois Ozon richtig. Der Zuschauer reibt sich am Ende verwundert die Augen, weil er nicht so schnell und unvorbereitet glauben kann, was er da sieht. Ehe er sich vergewissern kann, ist das Bild schon weg. Ozons Landsleute würden hier wohl am Ende von einem ‘trompe l’oeil‘ sprechen.
    Zuvor hatten wir die Gegensätze vom Verleger John (Charles Dance) und Autorin (Charlotte Rampling) erlebt, der am Ende ganz unerwartet ausgehen wird. Dann den Gegensatz von junger, unbedarfter Schönheit Julie (Ludivine Sagnier), die ständig neue Männer anschleppt und einer etwas verklemmten, älteren englischen Schriftstellerin Sarah. Alle Figuren sind rund um einen Swimming Pool garniert. Der Film lebt von der hohen schauspielerischen Leistung der beiden Frauen. Die eine punktet mit ihrem nackten Körper, die andere mit ihrem Intellekt. Wir schauen dieser überlangen Exposition gebannt zu. Julie und Sarah vertreiben sich die Zeit mit Stutenbissigkeit und schwesterlicher Verbrüderung, bis ein Mord geschieht. Und ab jetzt darf gerätselt werden. Frank ist der Betroffene, den die beiden Mädels vergraben. Als der Gärtner Marcel über das Grab stolpert, muss Sarah oben und später auch unten blank ziehen, um ihn abzulenken, vielleicht sogar zu verführen. Wir hielten bisher Julie für die Tochter von John. Und wer ist das da bitte in seinem Büro? Das erfahren wir nicht. Sicher ist nur, dass Sarah ihre Schreibblockade überwunden hat. Stellt sich die Sinnfrage. Die ist so löcherig wie ein Schweizer Käse. Dann kann es nur ein Gedankenkonstrukt sein, fern ab von der Realität, irgendwo in Sarahs Kopf?! Direkt neben dem Buch von Julies Mutter, die ja auch schon mal tot gesagt wurde.
    Der Vorläufer von Deray (1969) ist etwas eindeutiger. Da hat man nur die Wahl: das gefällt mir nicht so oder doch…
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    03.04.2016
    10:58 Uhr
  • Bewertung

    Für ein Remake...

    außergewöhnlich gut...
    Die beiden Frauen, Rampling und Sagnier, spielen wunderbar...
    Ich finde, man muss den Film aber unbedingt zwei oder sogar mehrere Male ansehen, um den Film wirklich verstehen zu können!!
    Der Schluss ist nicht ganz klar, jedoch mit Hilfen (Internet, Bericht von Freunden bzw. anderen Kinogehern) gut nachvollziehbar...
    Insgesamt aber wirklich sehenswert, nicht dieser typische mainstream Film und vor allem sehr erotisch...
    01.05.2007
    14:04 Uhr
    • Bewertung

      Das Original...

      ...mit Romy Schneider lief ja erst mal im Rechbauer...leider bin ich zu dem Zeitpunkt nicht in Graz gewesen um ihn mir anzusehen...hab aber gesehen, dass sie ihn nächste Woche mal im Fernsehen bringen. Werd ihn mir unbedingt ansehen, damit ich den Vergleich habe.
      Wie gesagt, das Remake war ja sehr gut.
      21.03.2008
      17:15 Uhr
    • Bewertung

      Remake?

      Nicht alle Filme mit gleichem (deutschen) Titel haben zwangsläufig etwas miteinander zu tun. Hierbei handelt es sich um kein Remake.
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      22.03.2008
      22:27 Uhr
  • Bewertung

    Von Auszeichnungen und Hämorrhoiden

    Wie soll man einen Film angemessen beurteilen, wenn er einen mit dem plötzlichen Abspann geradezu vor den Kopf stößt? François Ozon wirft in „Swimming Pool“ unendlich viele Fragen auf, die man unmöglich lösen kann, wenn man in filmischer Hinsicht so gut wie keine Antworten erhält. Nachdem Ozon allerdings für derartige Filme bekannt ist, kann man auch hier nicht ausschließen, dass der Zuseher bewusst dazu gedrängt wird, über Inhalt sowie Charaktere gründlich nachzudenken. Wie auch immer – all diese Rätselei und die ungelösten Fragen ändern nichts an der Tatsache, dass Charlotte Rampling, Ludivine Sagnier sowie Charles Dance und Co umwerfend spielen. Vor allem die beiden Frauen tragen einen Großteil des Films ohne Starallüren, was man angesichts Sagnieres Alters wahrhaft würdigen muss. Dazu kommen liebevolle Details, der nicht übersehbare Unterschied zwischen Franzosen und Briten, eine passende Filmmusik, und auch gute Schnitte. Ganz zu schweigen von Ramplings herrlich-englischer Charaktere, die gleich zu Beginn einen der witzigsten Filmsager über Auszeichnungen liefert... ;)
    Für all jene, die es nicht stört, nach Filmende mit vielen Fragen und nur möglichen dazugehörigen Antworten zurückgelassen zu werden, ist „Swimming Pool“ daher auf jeden Fall zu empfehlen – und einige im Internet auffindbare Erklärungsversuche klingen sogar recht plausibel.
    03.11.2006
    22:05 Uhr
  • Bewertung

    Verwirrend!

    Ein (Erotik-)Thriller-Drama mit großen Stars, aber ohne große Hollywoodasse. Trotzdem sehr gut gespielt, er beweißt wieder einmal das man keine Hollywoods und Co für gute Filme braucht.

    Der Film ist verwirrend und spannend und unterhaltsam zugleich, ein wahren Film-Juwel
    Es bleiben viele Fragen offen, über die man noch sehr lange Rätseln kann, und wahrscheinlich trotzdem keine Antworten finden wird.
    03.09.2006
    11:56 Uhr
  • Bewertung

    cool & schräg

    schräge story, tolle schauspielerinnen - ein film voller überraschungen und am ende bleibt vieles, über das man weiterrätseln kann....
    26.07.2005
    23:29 Uhr
  • Bewertung

    Ein intelligenter und schöner Film

    Steve Martin hat ein Mal gemeint, dass die Löschtaste der beste Freund des Autoren ist. Um diesem Schicksal zu entgehen und sich eine neue Inspiration zu suchen, geht die berühmte und erfolgreiche britische Krimiautorin Sarah Morton (dargestellt von Charlotte Rampling) nach Luberon ins wunderschöne Frankreich um in einem Landhaus ihres Verlegers etwas komplett Neues zu schreiben.

    Nachdem sie sich perfekt akklimatisiert hat, taucht die junge und hübsche Tochter des Verlegers auf und bringt sich anfangs total durcheinander. Das sexy Mädchen macht es sich bequem, geht im Swimmingpool schwimmen und bringt jede Nacht einen anderen Mann nach Hause. Hier sei erwähnt, dass die Schauspielerin der „Julie“ Ludivine Sagnier zu den Toppentdeckungen des Jahres gehört, die mit Ihrer Ausstrahlung das Kino nachhaltig bereichert! Die ehemals frustrierte Autorin findet in der geheimnisvollen und zerbrechlichen Julie einen neuen Arbeitstitel für das Buch. Dabei spielt der „Swimmingpool“ eine zentrale Rolle. „Die Textur von Wasser in einem Pool ist reizbar, aber auch die Vorstellung einer Gefangennahme – das Bändigen und Domestizieren von Wasser. Im Gegensatz zum Meer kann man einen Swimming Pool beherrschen und kontrollieren. Der Swimming Pool ist Julies Reich. Er ist wie eine Leinwand, auf die Bilder projiziert werden und in die ein Charakter eindringt. Es braucht seine Zeit bis Sarah Morton auch in den Swimming Pool eintaucht: Das tut sie erst, nachdem Julie zu einer Inspirationsquelle für sie geworden ist – und nachdem der Swimming Pool sauber ist ...“, so der Shootingstar des jungen französischen Kinos Francois Ozon.

    Der Film streift mehrere Genres ohne sich auf eines festzulegen und gewinnt dadurch an Spannung und regt die Fantasie an. Ozon lässt sich mit der Einführung der Charaktere Zeit und führt uns in eine Welt des Schreibens ein, in der die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit immer mehr verschwimmen. „Swimming Pool“ ist ein intelligenter und schöner Film, der durch die Tragkraft seiner Schauspielerinnen und durch eine interessante Handlung besticht.
    05.09.2003
    12:00 Uhr