Forum zu Young Victoria

5 Einträge
7 Bewertungen
77.9% Bewertung
  • Bewertung

    V & A

    Ein Kanadier, also auch noch ein Untertan ihrer Majestät im weitesten Sinne, hat ein durch und durch gelungenes Feel-Good-Movie über Königin Victoria (Emily Blunt, die Victoria überhaupt nicht ähnlich sieht) gedreht. Nur Elisabeth II. hat sie was Regierungsdauer angeht übertroffen. Und er hat sich die besten Jahre der jungen Frau rausgesucht. Beginn der Regentschaft, große Liebe und Hochzeit mit Albert bis zum ersten Nachwuchs. Alles Wissenswerte über V&A hat er in den Abspann gepackt.
    Das Drehbuch hat der große Julian Fellowes geschrieben, der uns schon mit Gosford Park, Downton Abbey und Vanity Fair erfreut hat. Fellowes verzaubert uns so geschickt, dass es Monarchisten warm ums Herz wird, die übrige Welt fühlt sich einfach wohl dabei. Es wechseln offizielle Anlässe und ganz private, Intime Ereignisse. V & A kommen sich erst durch Briefe näher. Er kann ihr ja keinen Antrag machen. Sie zeichnet ihn, er zeigt ihr wie man mit Pfeil und Bogen umgeht.
    Eine lange Promiriege hat ihre eindrucksvollen Auftritte vor einem atemberaubenden, stilechten Ambiente. Die kleinen Ungenauigkeiten kann man getrost vernachlässigen. Nur Kniebohrer würden sie ins Feld führen. Die allgemeine Richtung stimmt. Einblicke in historische Zusammenhänge stören keineswegs, sie runden nur das Gesamtbild ab. Für die damalige Zeit war eine Liebesheirat eher die Ausnahme. Das kommt hier ebenso rüber wie Alberts Fortschrittsgläubigkeit. Victoria sehen wir als eine offene, junge Frau, die ihren eigenen Kopf hat. Sie wird sich auch gegenüber ihren Eltern (Miranda Richardson und Mark Strong) behaupten. Eine vorgeschlagene Reise nach Schottland weist in die Zukunft und dokumentiert Alberts Einfluss auf die junge Vicky.
    Dramatisch wird’s in schneller Folge: Streit – Attentat – Versöhnung!
    Einfach schön und gut.
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    17.01.2016
    18:04 Uhr
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    sarah ferguson meets martin scorsese

    eine simple liebesgeschichte, angereichert mit zeitgeistigen themen wie unabhängigkeit, wer-hat-die-hosen-an-in-meinem-haushalt („i am the QUEEN!“), unterbeschäftigte ehemänner und homeland-security, schwelgend in üppigen dekors in warmen gold- und brauntönen (unvermeidlicher kostüm-oscar für scorseses leibschneiderin), die leider nicht die emotionale und, bei kalten kaminen auch tatsächliche kälte des royalen gefängnisses vermitteln.-- ALLZU simpel und geradlinig offenbar, wurde doch der um 40 jahre ältere premierminister melbourne als rivale alberts hochstilisiert.

    die regierungsprobleme interessieren nur soweit die beziehung zu melbourne davon betroffen ist, und die gesellschaftlichen zustände gar nicht – leider. hard facts werden filmtauglich zurechtgetrimmt: es ist ja viel herzzerreißender, wenn albert sich bei einem attentat schützend vor seine queen wirft – was nie der fall war, aber anlass gibt zu einer noch herzzerreißenderen liebeserklärung.

    wie passt das (unsägliche) offensive turteln victorias in der hochzeitsnacht zur viktorianischen maxime „leg dich zurück, schließ die augen und denk an england“? (oder soll das PASSION sein?)
    wie konnte aus einem so unbekümmerten mädel mit schlechten tischmanieren, das beim tod ihres onkels luftsprünge macht, überhaupt die victoria werden, nach der eine ganze ära benannt wurde?
    -- oder: wie wird aus sarah ferguson eine queen elizabeth ll.?
    dieses girl lässt wenig davon erahnen…

    fazit: belanglos.
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    30.06.2010
    23:33 Uhr
  • Bewertung

    Sehr schön

    Is ein hübscher Film, romantisch und sympathisch! Emily Blunt und Rupert Friend sind ein super-liebes Paar und Mark Strong und Thomas Kretschmann machen auch Spaß. Ein bissl platt is es aber leider schon, die Dialoge nicht extra gut gelungen... Sonst aber sehr schön und süß!
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    26.06.2010
    20:55 Uhr
  • Bewertung

    Schöner Film

    Ein nicht nur durch seine Kostüme durchaus beeindruckender Streifen, der sich vor allem auch - soweit ich das zu beurteilen vermag - löblicherweise weitestgehend an die historischen Fakten hält. Da kann man auch gerne über den etwas langatmigen Mittelteil hinwegsehen.
    25.06.2010
    22:23 Uhr
  • Bewertung

    Emily Blunt !!! Das ist Emily Blunt!!!

    Unter den zahlreichen Kostümschinken, die so gut wie jedes Jahr ins Kino kommen, sind nur ganz selten solche, die einen nachhaltigen Eindruck beim Publikum und bei der Kritik hinterlassen. Jean-Marc Vallées Film gehört zweifellos dazu. Nicht nur, weil der Streifen den Oscar für die besten Kostüme des Jahres erhalten hat, sondern vor allem durch die herausragenden Leistungen seines Ensembles und den schon fast malerisch schönen Bildern von Kameramann Hagen Bogdanski. Emily Blunt, die zum Beispiel in „Der Teufel trägt Prada“ zu sehen war, ist in diesem Film nicht nur optisch kaum wieder zu erkennen, sondern brilliert in der besten Leistung ihrer Karriere. Ihre Victoria ist eine selbstbewusste junge Frau von graziler Schönheit und Anmut, die zwischen den Fronten der Politik und in ihrem Privatleben ständig auf der Hut sein muss, nicht ausgenutzt oder verraten zu werden. Ganz britisch verliert sie dabei aber niemals die Contenance und bezaubert mit ihrem jugendlichen Charme und überzeugt mit ihrer Zerbrechlichkeit hinter der barocken Fassade. Rupert Friend als Albert und Paul Bettany als Lord Melbourne sekundieren der Meisterin bravourös. Beinahe könnte man sagen, es handle sich um einen außergewöhnlichen Film, wären da nicht die vielen politischen Intrigen, zwischen denen man während des Genusses des Filmes ein wenig den Überblick verliert. Eine leichte Verlängerung am Schluss zu Gunsten einer Straffung in der Mitte hätte ihm gut getan.
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    22.06.2010
    15:23 Uhr