1 Eintrag
2 Bewertungen
40% Bewertung
  • Bewertung

    Geld oder Liebe

    Man könnte meinen, das Wort ‘Tod‘ muss immer im Titel vorkommen, um Spannung zu prophezeien. Hier zielen sowohl der des Originals als auch der deutsche nicht ganz daneben, charakterisieren aber auch nur einen Teil es Geschehens. Für einen Entfesselungskünstler wie Houdini (Guy Pearce) trifft es schon zu, dass er Handlungen vornimmt, die dem Tod ‘trotzen‘. Wer will schon ertrinken?! Aber für die Wahrsagerin Mary (Catherine Zeta-Jones)gilt das keineswegs.
    Die Atmosphäre eines Varietees ist zwar rasch kreiert. Da man aber die Tricks erklärt, sinkt schon bald das Interesse. Unverständliche Szenen auf Kirchtürmen und logische Knacks tun ein Übriges, um wegzuzappen. Kleine optische Aufheller entpuppen sich als Träume und verpuffen wirkungslos. Ebenso wie der Ansatz, dass Houdini muttergeschädigt sei.
    Aber das Schlimmste ist der Schluss. In schier unerträglicher und unverständlicher Weise verabschiedet sich Houdini aus dem Leben und Mary fällt gleichzeitig in Ohnmacht. Emotional bringt sie lediglich eine Träne zustande und einen überlangen Kuss. An ihrer Tanzdarbietung muss sie noch arbeiten. Einzig ihre Tochter Benji (erfrischend wie immer Saoirse Ronan) bringt wie der Impresario Mr Sugarman (Timothy Spall) etwas Leben ins schale Treiben.
    Da gerät die Frage nach Geld oder Liebe etwas aus dem Fokus. Und das Ende zieht sich. Wie beim Tod auf der Opernbühne, wo noch weiterhin längere Arien geschmettert werden, verabschieden sich hier die Akteure voneinander mit viel Pathos. Alles glatt poliert, oberflächlich, spannungsarm. K.V.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    08.02.2014
    16:04 Uhr