Julie Delpy hat einen interessanten Horrorfilm über die Massenmörderin Erzsébet Báthory (Delpy) aus dem 16. Jahrhundert gemacht. Das verbindet sie (auch Drehbuch) geschickt mit einer tragischen Liebesgeschichte. Ihr Geliebter Istvan (Daniel Brühl) wird von Vater Graf Thurzo (William Hurt) gezwungen auf Erzsébet zu verzichten und wird am Ende die gerichtliche Untersuchung gegen seine Herzensdame führen.
Das Drehbuch zeigt wie die junge Frau schon bald zu Grausamkeit und Gewalt neigt auch Autoaggression und S/M (Sebastian Blomberg) sind ihr nicht fremd. Die ‘Jungfrauenpresse‘, aus der das Blut läuft, ist nichts für schwache Nerven. Prominentes Opfer ist Bertha (Anna Maria Mühe) nach der Devise Jungfrauenblut für die Schönheit der Gräfin.
Überhaupt hat Delpy fast ausschließlich deutsche Schauspieler eingesetzt. Neben teils witzigen Dialogen (Gräfin mit dem Bischof bei Tisch (Felix Vörtler)) zeigt sich die Regisseurin einmal mehr als Vertreterin der Spiraltheorie: d.h. Anfang ist gleich Ende. Auch die Off Kommentare sind nicht schlecht. Da hört man z.B.. dass angeblich Feldherrn, die tausende von Toten verursacht haben, zu Helden hochstilisiert, wohingegen Hexen nur die Folter bleibt.
Sehr eindrucksvoll auch das Ende von Erzsébet und auch ihr selbstbestimmtes Ende ist eine logische Konsequenz ihres Lebenswandels. Die Delpy ist vor der Kamera genauso gut wie dahinter, schreiben kann sie auch und ein tolles Ensemble hat sie ebenfalls zusammengestellt. Schöner Schauder in düsteren Farben.