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    Estella & die 3 Sirenen

    Ein sehr subtil gemachtes moralisches Abenteuer aus den 30er Jahren. Vertreter der extrem prüden britischen Gesellschaft, hier Pastor Campion (Hugh Grant) und Frau Estella (Tamara Fitzgerald) treffen auf exzentrischen Freigeist, Maler Lindsay (Sam Neill) im australischen Outback. Campion hat den Auftrag Lindsay zu überzeugen sein skandalumwitterte Bild der ‘Gekreuzigten Venus‘ aus einer Ausstellung zu entfernen.
    Neben den Diskussionen über Kunst und Kommunismus, Chaos und Anarchie sehen wir jede Menge nackte Haut vor und auf den Gemälden des Meisters.
    Regisseur John Duigan ging es aber bei dieser Konstellation hauptsächlich um das Aufbrechen unterdrückter sexueller weiblicher Lust. Hugh Grant als steifer Ehemann rafft gar nicht, mit welchen Problemen sich seine Frau rumschlagen muss. Selbst als sie über ihre Erfahrungen mit ihm reden will, ist es ihm lieber, wenn es ein paar Geheimnisst zwischen ihnen gibt.
    So gelangt Estella über lesbische Streicheleinheiten, einem freizügigen Badespaß und einer Befreiung im wahrsten Sinne des Wortes durch den Blinden Devlin (Mark Gerber) zu einem erfüllten Aufbrechen ihrer Gelüste. Dabei helfen ihr die drei Models Sheela (Elle Mcpherson), Pru (Tziporah Malkah) und Giddy (Portia de Rossi) aus dem lustvollen Umfeld des Malers Lindsay. Giddy darf ein ironisches Streiflicht auf die nudistische Emanzipation werfen: ‘Kleider sind ostentative Auswüchse kleinbürgerlicher Wertvorstellungen.‘
    Lebhafte Fantasien verdeutlichen, was da so in Estellas Kopf vor sich geht: weiße, engelähnliche Sirenen schweben und schwimmen um sie herum, wir sehen, wie sie sich beim Gottesdienst nackt vorkommt. Und vor Lindsays Bild, dass Estella und die drei Sirenen zeigt, meinte sie nur ‘Gut getroffen‘ .Als Estella auf der Heimfahrt im Abteil zwischen Tonys Knien fußelt, lächelt er, obwohl es ihm unangenehm ist. Erfolg?!
    Im Park stehen Skulpturen von Norman Lindsay (1879-1969) rum. Manche seiner Zeichnungen reichen an die Obsession eines Goya mit Jugendstilcharakter heran, seine üppigen Farbgemälde an die realistische Körperlichkeit eines Rubens.
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    19.11.2017
    14:15 Uhr
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    Verführung der Sirenen

    Ja, so sind sie, die Briten! Prüde, verklemmt und immer zensurbereit! Meint jedenfalls Aussie-Regisseur JOHN DUIGAN und hat sich zum „Beweis“ diese Story, rund um den (realen) Maler Lindsay und einen britischen Priester, der ihn in seinem australischen Refugium von der Zurücknahme einiger „unsittlicher“ Bilder aus einer Ausstellung zu überzeugen versucht, zunutze gemacht. Aber weil’s den Briten eben auch, tief in sich drin, nach der Lust lüstet, erliegen der brave Gottesmann und seine holde Angetraute, schneller als der Papst „Sünde“ sagen kann, der VERFÜHRUNG DER SIRENEN, genauer: der drei sinnlichen Musen des Malers. Da freut sich die Libido und alle, die ihre noch pflegen. Zumal den Kirchenklemmi Hugh „Frisurenproblem“ Grant und den freimütigen Künstler „Jurassic Parkwächter“ Sam Neill gibt; von Obermuse Elle „The Body“ MacPherson ganz zu schweigen. So gepflegt wurden noch selten die Sitten verdorben!
    Exklusiv für Uncut von MacGuffin Mehr zur DVD
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    14.11.2008
    16:04 Uhr