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    Das Ende der Erziehungslager

    Diese Erziehungslager gab es ja wirklich und es ging da auch wenig zimperlich zu. Die Verantwortlichen in den USA folgten schon der Maxime ‘Erst brechen, dann wieder aufbauen‘. Das wird hier im alten Europa schon lange nicht mehr so praktiziert. Für uns ist das alles Science Fiction.
    Hollywood (Christian Dugauy Regie) hat aus dieser Thematik einen etwas fragwürdigen Brutalo-Klopper gemacht, mit obligater Liebesgeschichte (Kunis/ Smith: Herz-Schmerzdrama im Lagerleben). Obwohl in Farbe gedreht geht man hier doch in Schwarzweiß Malerei vor. Vieles scheint unrealistisch: die unqualifizierten Betreuer oder ihr offenkundiger Sadismus bis hin zum Missbrauch. Öffentliche Prügelstrafen, die an den Spießrutenlauf bei den Preußen des 18. Jahrhunderts erinnern oder andere aberwitzige Erziehungsmaßnahmen haben nur einen Hardcore Unterhaltungswert. Die Sicherheitslage scheint wie im Wolkenkuckucksheim angesiedelt. Da reicht die Abgeschiedenheit der Fidschi Inseln und eine elektronische Fußfessel. Diskussionswürdig ist die Hilflosigkeit der Eltern und die Widerspenstigkeit der Kids, denn auf beides gibt der Film nur unbefriedigende Antworten.
    Klar, dass die Kids das Camp ‘Sonnenstrahl‘ am Ende abfackeln und sich vom pseudo-religiösen Anführer und Fake Doktor Hail (Peter Stormare) befreien. Zumindest wird so deutlich, dass dieses System abgeschafft werden muss. Wenn das der Sinn des Films ist, dann hat er ihn mit dubiosen Mitteln erfüllt.
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    22.06.2013
    17:41 Uhr