Für mich war der Film auch wegen meines Vegetarismus speziell interessant,
da es aus Fleischsicht relativ egal ist, ob eine Schweinehälfte oder eine Menschenhälfte auf dem Fleischerhaken hängt, das Fleischgewebe soll ja bei diesen beiden Spezies ähnlich sein.
Der Humor ist sehr trocken/lakonisch bzw. nordisch, erinnert stellenweise an die Coen-Brüder, jedoch wird der Zuseher mit seinem Gekichere/Gejapse alleine gelassen, dem schwarzen Humor weniger zugeneigte Zeitgenossen werden es auch locker schaffen, den Film ohne eine sichtbare Gemütsregung anzuschauen um dann zu sagen „so ein grauslicher Blödsinn“. Die skurillen Situationen kommen so bieder und „stinknormal“ daher, dass sich auch der schwarzhumorige Insider unsicher ist über den adäquaten Lacheinsatz.
Mads Mikkelsen hier als neurotisch-unsicheren Fleischer mit Liebesbedürfnis zu erleben ist recht seltsam, nachdem er den Bösewicht „Le Chiffre“ im Bond dargestellt hat (zeitlich war der Fleischer vorher), er macht seine Sache sehr gut, reüssiert also auch im skurrilen Fach und statt der blutigen Tränen ist es hier ganz normaler Schweiss, der ihm auf der höhergelegten Stirn steht.
Ambivalent ist die Darstellung des geistig behinderten Protagonisten, der im Gesamtkontext des Filmes eine Gratwanderung darstellt, es bleibt unklar, wieso ihn der Autor einbaute – um den Skurilliätsfaktor zusätzlich anzuheben?