Bei diesem Film darf man einmal hinter die Kulissen Hollywoods schauen und lernt so eine Welt kennen, die dem Kinobesucher normalerweise verschlossen bleibt. Anhand des Tagesablaufs eines Filmproduzenten (top: Robert De Niro) erhält man Einblicke in die Arbeitswelt abseits des Scheinwerferlichts. Die Hektik des Alltags wird hier sehr gut sichtbar. Ruhige Minuten scheint es für Produzenten nicht zu geben. Ununterbrochen türmen sich neue Probleme auf, die gelöst werden müssen. Zum einen gibt es den eigensinnigen Regisseur(schön durchgeknallt: Michael Wincott), der sich weigert das beim Testpublikum auf wenig Gegenliebe gestoßene Ende seines Films umzuschneiden und dafür auch einen Rückzug vom Festival in Cannes riskiert. Zum anderen gilt es, einen hochbezahlten Top-Schauspieler (Bruce Willis als Bruce Willis) dazu zu bringen, sich seinen Vollbart wieder abzurasieren um den Wiedererkennungswert des Stars zu erhalten. Viele dieser Dinge erscheinen wie Kindergartenstreitereien, doch wenn man bedenkt, wie viele Millionen dabei von einer Entscheidung abhängen, ist das schon ein wenig surreal. Neben beruflichen Problemen läuft es hier für De Niro auch privat nicht sehr gut – somit müssen auch noch Stunden für die Paar-Therapie frei gehalten werden…
Die Besetzung dieses Films kann sich sehen lassen. Robert De Niro spielt auf gewohnt hohem Niveau und man empfindet schon etwas Mitleid mit ihm, wenn hinter seinem Rücken über ihn getratscht wird und er darum kämpft, alles wieder gerade zu biegen. Michael Wincott liefert eine überzeugende Version eines etwas entrückten Regisseurs ab und man hofft, im echten Leben nie mit solch einer Person zu tun zu haben. Und Bruce Willis? Der darf sich hier selber auf den Arm nehmen und zeigt uns hier einen abgehobenen Superstar wie er im Buche steht. Das alles ist zwar gut und schön, doch nach anfänglichem Interesse, einmal hinter den Vorhang schauen zu können, langweilt die Story leider etwas. Denn die spannendste Szene des ganzen Films ist jene, bei der man sich fragt ob Willis seinen Wohnwagen nun mit oder doch ohne Bart verlassen wird. Tja.
„Inside Hollywood“ ist von der Idee her zwar ganz originell und interessant, doch leider bieten Streitereien um ein Filmende oder um einen Vollbart zu wenig Inhalt um damit einen ganzen Film zu füllen. Dank der starken Besetzung sind viele Szenen zwar recht amüsant, aber das war es dann auch schon.
