7 Einträge
6 Bewertungen
77.5% Bewertung
  • Bewertung

    Sehenswert

    Ruhiges, subtiles Drama um Resozialisierung, Schuld, Vertrauen und Vergebung.
    Kristin Scott Thomas spielt Juliette, die sich nach 15 Jahren Gefängnis langsam wieder in das normale Leben eingewöhnen muss, sehr überzeugend. Neben Juliettes persönlicher Entwicklung spielt auch die Beziehung zu ihrer Schwester, die Juliettes Vergangenheit und ihre eigene Rolle in dieser am liebsten ausblenden würde, eine wesentliche Rolle. Der Film lebt vom authentischen, subtilen Spiel der Darsteller. Eine Menge Unausgesprochenes hängt wie eine dunkle Wolke über den Figuren. Erst gegen Ende bricht der Damm, öffnen sich die beiden Schwestern gegenseitig und wird es sehr emotional.
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    01.06.2017
    17:22 Uhr
  • Bewertung

    So viele Jahre liebe ich dich (Blu-Ray)

    Als Juliette (Kristin Scott Thomas) nach einer langjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wird, kommt es zum Wiedersehen mit ihrer kleinen Schwester. Mit ihrer Hilfe versucht Juliette ins normale Leben zurück zu finden, jedoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder von den Geistern ihrer Vergangenheit eingeholt wird.

    Gleich zu Beginn dieser Kritik sollte man das Highlight dieses Filmes erwähnen: Kristin Scott Thomas. Sie verkörpert die Figur der Juliette ideal und sehr glaubwürdig. Gerade in einem Film in dem es um ernste Themen geht, wie in diesem Fall das Leben nach einer langjährigen Haftstrafe und der Umgang mit Vorurteilen und der eigenen Schuld, spielen die Schauspieler eine ganz entscheidende Rolle. Hier wurde alles richtig gemacht, denn nicht nur die Hauptdarstellerin sondern auch der restliche Cast wurde sehr gut besetzt.

    Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist der Aufbau des Filmes, denn gerade zu Beginn zieht es sich etwas bis die Geschichte so richtig in Gang kommt.

    Fazit: Kann man sehen... kann man wirklich. Wer das französische Kino mag wird auch diesen Film mögen. Ein Film der sich mit einem interessanten Thema auseinander setzt und in dem die Schauspieler mit ihren Qualitäten glänzen können.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    mLa
    27.04.2011
    18:52 Uhr
  • Bewertung

    Ein qualvolles Geheimnis

    Ein wenig amüsanter Film, der einen schon deprimieren kann. Das Ambiente ist zunächst der übliche Familienalltag von heute, mit all seiner Hektik und Komik. Da platzt Juliette hinein. Kristin Scott Thomas ist furchterregend ernst. Man ahnt von ihrem Verhalten her ihre tragische Vergangenheit: schuldig oder unschuldig? Ganz allmählich kommen in Gesprächen Details ihrer Tat an Licht. Natürlich hat sie ihren kleinen, sterbenskranken Sohn geliebt und dennoch…
    Die eigentliche Problematik wird nur narrativ dargestellt. Im Anschluss kann man darüber ja diskutieren. Bleibt die Frage: Warum hat sie so lange geschwiegen? Wollte sie sich bewusst bestrafen? Die Antwort, die der Film letztlich gibt, lautet: auch Sterbehilfe ist Mord. Oder geht es um Schuld und Sühne? Ein Film für eine überschaubare Zielgruppe.
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    12.07.2010
    13:43 Uhr
  • Bewertung

    Bin gespannt!

    Kristin Scott Thomas zählt zu meinen Lieblingsschauspielerinnen...hab auch schon den Trailer im Kino gesehen und der hat mir total gut gefallen...
    20.12.2008
    23:18 Uhr
    • Bewertung

      Sehr gut!

      Der Film hat mir wirklich gut gefallen.
      Er besticht, wie bei meinen Vorredner schon öfters erwähnt, durch seine Ruhe, Stille und durch eine großartige Kristin Scott Thomas, die das alles noch mal unterstreicht und dem Film eine ganz eigene Rolle gibt.
      Wunderbar traurig ist der Film, es hängt fast eine unerträgliche, nervliche Anspannung in der Luft; ein gewisses Thema sollte am besten gar nie angesprochen werden bzw. versucht man gezielt auszusparen - bis es gar nicht mehr geht u. am Schluss alle, sozusagen gesättigt von zu vielen Gefühlen, Emotionen, explodieren.
      Insgesamt hat der Film viel zu bieten, wird Gott sei Dank nie langweilig. Sehr schön, berührend und bewegend.
      22.12.2008
      19:34 Uhr
  • Bewertung

    Gar nicht langweilig!

    Toller Film mit toller Story und tollen Schauspielern. Er "zieht" sich meiner Meinung nach überhaupt nicht, jede Szene ist wichtig und die Entwicklung der Hauptperson ist wunderbar dargestellt. Das Ende ist schon ein Hammer, aber nachdem ich überall gelesen habe, dass dem so ist, konnte ich es leider erraten...
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    17.12.2008
    09:00 Uhr
  • Bewertung

    Was weiß man wirklich über jemanden?


    Es ist sehr ungewohnt, Kristin Scott Thomas in einem französischen Film zu sehen. Schließlich kennen wir sie ja bisher aus englischsprachigen Produktionen, allen voran ihre Rolle in „Der englische Patient“, für die sie 1996 eine Oscar-Nominierung erhielt. Seit damals sind viele Jahre vergangen, was ganz gut zu ihrer Rolle in diesem Film passt. Dort spielt sie nämlich eine Frau, die wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde und nun aus der Haft entlassen wird. Ohne Job und Perspektive findet sie bei ihrer Schwester Unterkunft. Die Begegnung mit ihrer Schwester ist eine Begegnung mit der gemeinsamen Vergangenheit. Erinnerungen der beiden Frauen werden wach, die gemeinsame Jugend, die sie verbracht haben. Léa, die jüngere, die zwei Adoptivkinder und einen netten Mann gefunden hat und Juliette (K.S.T.), die ältere, die einmal einen Sohn hatte, nun aber ohne Familie dasteht. „Selber schuld!“, ist man versucht, auszurufen, hat sie doch ihren Sohn auf dem Gewissen und es ist mehr als verständlich, dass ihr Mann nichts mehr mit ihr zu tun haben will, hat sie ihn doch auf dem Gewissen. Wer ist Juliette wirklich? Was hat sie zur Mörderin gemacht? Philippe Claudels Festivalbeitrag im Wettbewerb lässt sich bis zum Schluss Zeit, endlich diese Fragen zu beantworten. Und was zuerst wie ein weiterer stiller Fluss, der in den Horizont fließt, aussieht, stellt sich als langsamer, aber aufmerksamer Film über das Schicksal einer Frau heraus, die unter ganz besonderen Umständen etwas tat, für das sie die Konsequenzen tragen muss, aber auch nach der langen Zeit weiß, warum sie es getan hat. Jede weitere Analyse würde zu viele Hinweise auf den Schluss geben, dessen Überraschungseffekt auf keinen Fall vorweg genommen werden soll.

    Kristin Scott Thomas spielt die Rolle der lange in sich Zurückgezogenen, von der Zeit im Gefängnis leise Gewordenen sehr überzeugend und läuft bis zum Ende des Filmes zu absoluter Höchstform auf. Gerade durch die überraschenden Detailinformationen ganz am Schluss, die allen Ereignissen ein völlig anderes, wenn auch nicht weniger problematisches, Gesicht verleihen, verlässt man den Kinosaal mit vielen Gedanken im Kopf und zur Abwechslung auch mal nicht mit dem Gefühl einen weiteren duseligen Film gesehen zu haben. Dafür muss man aber bis zum Schluss durchhalten, denn bis dorthin hat der Film keine besonderen Höhepunkte zu bieten und zieht sich.
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    14.02.2008
    23:59 Uhr