Forum zu Ballast

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    Bemüht, aber langweilig


    Immer wieder gibt es Filme über die triste soziale Lage in den USA. Einige wenige verdienen genug, um sich eine ordentliche Krankenversicherung leisten zu können, der Rest hat nur eine Grundversicherung, viele haben nicht einmal diese. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist jeder auf sich alleine gestellt. Noch mehr auf sich alleine angewiesen sind die Alleinerzieherinnen, so wie die Mutter von James, dem jungen Bursch, um den es in diesem Film geht. Sie hat nur einen Teilzeitjob als Putzfrau, verdient ein paar Dollar, gerade einmal genug, um über die Runden zu kommen. James geht nicht in die Schule, er ist den ganzen Tag zuhause und sitzt vor dem Fernseher. So glaubt sie jedenfalls. Stattdessen fährt er mit seinem Motorrad herum und gerät in den Dunstkreis von Drogendealern.

    Alles schon einmal da gewesen, muss man leider sagen. Es gibt zu diesem Thema so viele Filme, dass es natürlich schwer ist, eine ganz besondere Perspektive aufzuzeigen. Leider gelingt ihm das nicht wirklich. Eine Szene reiht sich an die andere, es gibt keine Übergänge, alles ist statisch aneinander gereiht. Der Film sieht immer wieder so aus wie ein Schulfilm über ein Drogenthema, den man mit der Videokamera gedreht und an der Schule geschnitten hat. Träge und behäbig schleppt er sich über seine Laufzeit und kommt mit seiner grundsätzlich sehr aktuellen und sicherlich kritischen Botschaft nicht beim Publikum an. Er prallt ab wie eine verirrte Kugel an einem Stahlträger. Ein weiterer Film, der im Wettbewerb eigentlich nichts zu suchen hat. Bei allem Respekt vor dem Thema und den Absichten des Filmes würde ich keine Eintrittskarte für ihn kaufen bzw. es doch ziemlich bereuen, hätte ich es getan.
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    15.02.2008
    23:57 Uhr