Forum zu Sparrow

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    Duel unterm Regenschirm

    Der Sperling ist eine nette Symbolfigur für die vier Taschendiebe. Die sorgen für Komik und die geheimnisvolle schöne Chun Lei (Kelly Lin) sorgt für amüsante Unterhaltung. Bei ihrer Verfolgung und der Enthüllung ihres Geheimnisses wird es sogar etwas spannend. Lange Passagen kommen ohne Worte aus, dafür sehen wir eindeutige Situationen. Hier sind die lustigen Szenen im Fahrstuhl besonders gelungen. Es wird lange nicht geredet, aber es passiert ganz schön viel am Rande nebenbei. Aber auch wenn alle vier sich gleichzeitig verletzen oder als Beweis einem Polizisten die Handschellen geklaut werden sollen, geht alles ganz locker und leicht dahin. Der bestohlene Dieb oder der Pfeife rauchende Beobachter sind gängige Topoi. Der Wettstreit um die goldene Palme der Taschendiebe ist etwas unscharf. Und das tränenreiche Telefonat von Chun Lei löst verständnislose Verwunderung aus. Dafür gibt es überraschende Wendungen und einen freundlichen, offenen Schluss. Nett, keck, drollig. Wie ein Spatz.
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    01.03.2012
    10:37 Uhr
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    Sparrow

    Wer auch nur eine Handvoll Genrefilme gesehen hat, weiß, dass schöne Frauen Ärger bedeuten. Die vier „Sparrows“, die Hongkong Taschendiebe um den leicht naiven Kei, hätten es also besser wissen können. Aber sie sind halt selber bloß Genrepersonal. Und so lassen sie sich von eine geheimnisvollen Femme Fatale den Kopf verdrehen resp. dazu breitschlagen, ihrem Lover, dem Crime Tycoon Fu, den Reisepass der gefährlichen Lady abzunehmen. Die hat nämlich die Schnauze voll von ihrem reichen Gönner und möchte sich gerne flugs absetzen. Ein ziemlich heißes Eisen für die herzschmerzensreichen Kleinkriminellen, denn Fu braucht kein Kung, um seinen Willen durchzusetzen. Dass das Ganze aber eben doch ein wenig anders verläuft als vermutet, verdankt sich nicht zuletzt Hongkong-Director JOHNNIE TO, der sich hier einmal mehr als echter Genremeister entpuppt; mit Witz, handwerklichem Know how und Action-Balletten vom Feinsten. Ganz zu schweigen vom obligaten Hauch TO’scher Melancholie. Den Spatzen hat man doch gern in der Hand!
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    15.12.2008
    22:48 Uhr
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    Vorsicht vor Chop Suey-Taschendieben


    Wer in Hong Kong auf der Straße nicht gut aufpasst, dem kann es passieren, dass die Brieftasche oder auch andere wertvolle Gegenstände plötzlich nicht mehr da sind und man merkt den Verlust erst lange nachdem es passiert ist, der Dieb aber ist über alle Berge. Natürlich gilt diese Warnung wohl für alle großen Städte, in diesem Film dient aber Hong Kong als Kulisse für einen ungewöhnlichen, kleinen, aber doch sehr feinen Film, den ich persönlich in die Kategorie eines Westerns einordnen würde. Wie auch in „High Noon“ stehen sich dort die Gegner gegenüber, sie warten drauf, dass der Andere vorher zieht. Nur sind es in diesem Film nicht die Waffen, sondern ihre Fingerfertigkeit entscheidet über Sieg und Niederlage. „Das Glück ist ein Vogerl“ sagt man ja bei uns, auch in diesem Film ist ein Spatz das Symbol dafür, ob den Helden der Geschichte das Glück hold ist oder nicht. Immer wieder gibt es herrlich überraschende, auch komische Szenen, in denen so mancher ziemlich dumm aus der Wäsche schaut. Man könnte durchaus sagen, der Film ist eine gewisse Überraschung hier auf der Berlinale, denn er hebt sich angenehm positiv aus dem Programm voller Gewalt, Bergen von Familien- und Beziehungsproblemen ab und macht, so einfach seine Story auch ist und so sehr die Hintergrundmusik an das Tonband beim Chinesen um die Ecke erinnert, sogar Spaß. Ein kleiner, feiner Film aus Hong Kong voller origineller Ideen.
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    11.02.2008
    23:59 Uhr