Ja, ich sehe das so ähnlich wie Du: Redford hat sich mit seinem Film sehr viel vorgenommen, er will den Zuschauern zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen den politischen Ereignissen, der medialen Berichterstattung und dem Verhalten eines jeden Einzelnen gibt. Politische Haltung beweist, wer sich engagiert und etwas tut, vom reinen Meckern und Jammern werden die Politiker nicht umdenken. Redford steckt aber wie so viele kritische Linke in den USA im Dilemma: einerseits ist er klar gegen die Politik wie sie derzeit gemacht wird, andererseits will er sich auch hinter jene stellen, die für ihr Land bereit sind, in den Krieg zu ziehen. Und das sind, wie sich zeigt, tendenziell jene, denen die Gesellschaft bisher das Leben eher schwer gemacht hat und die sich ihre Ausbildung auf diesem Wege finanzieren. Redfords Film ist handwerklich gemacht fürs Schulfernsehen, wo man hinterher über den Film diskutiert und es um das Gesagte geht, die Argumente, die ausgetauscht wurden. Es ist ein Film, der klar einzelne Argumentationsstrategien gegenüberstellt. Er tut dies aber primär durch Dialoge, die Inszenierung tritt in den HIntergrund. Ein Film wie ein Theaterstück, optisch und vom Schnitt her vernachlässigbar, dramaturgisch unter das Mindestmaß reduziert. Problematisch erscheint auch, dass der Film die Frage nach dem richtigen Verhalten angesichts eines Gegners, der nicht diskutieren will, offen läßt. Krieg? Gleichgültigkeit? Wegschauen?