Groteske Cowboy-Ballade mit sozialkritischem Einschlag. Es beginnt als Love Story und endet als Abgesang auf eine untergegangene Welt. Der herumziehende Cowboy Harlan (Edward Norton) gerät in eine Rumpffamilie, die aus einem alleinerziehenden, strengen Vater, seine hochnotgeilen, frühreifen Tochter und ihrem orientierungslosen kleinen Bruder besteht. Den Kids vermittelt der etwas sonderbare Romantiker seine Lebensphilosophie: Finde heraus, wer du bist und lebe dann deinen Traum. Zu den Zeiten als die Cowboys das Leben bestimmten, ging das vielleicht noch an. Heute gerät man schnell mit dem Gesetz in Konflikt. Man kann sich - wie wir sehen - kurzfristig in die Illusion einer Western-Stadt retten. In der Umgebung entstehen aber schon Neubauten. Die Zeit der Cowboys ist wohl endgültig vorbei. Man kann sich heute auch nicht mehr seinen Weg freischießen. Das versucht Edward Norton, der die Figur so zwischen realitätsfernem und unverbesserlichem Eigenbrödler anlegt, wobei er einen Hauch von Schizophrenie erahnen lässt. Das ist allemal sehenswert. Der sonderbare Schluss betont dann allerdings die groteske Grundeinstellung: alles nur Asche im Wind! Echte Western-Fans kommen hier nicht voll auf ihre Kosten. Eher noch Sozialkritiker.