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90% Bewertung
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    Folgen einer Männerfreundschaft

    Eine beeindruckende Doppelstudie: der beste Freund Jerry (Benicio Del Toro) ihres ermordeten Mannes (David Duchovny) will clean werden und seine Frau Audrey (Halle Berry) will über den schmerzlichen Verlust hinwegkommen. Wie sich Jerry und Audrey gegenseitig helfen, weil sie sich brauchen, wird detailliert geschildert, mit allen horrormäßigen Abstürzen und Ermunterungen. Sie durchleben Qualen, die durch den Entzug entstehen und auch aus der Einsamkeit heraus. Beim Junkie dreht sich alles nur um den nächsten Schuss. Und das ist wie Jerry weiß ‘wie ein Kuss von Gott!‘ Larmoyanz wird ausdrücklich vermieden. Natürlich bewegen sich beide auf einander zu. Es knistert ohne Entladung. Das nachgemachte Einschlafritual ist hier grenzwertig: Jerry als Ersatzehemann?! Aufwühlende Emotionen werden sichtbar, die Kamera schaut tief ins Innere der Akteure durch immer wiederkehrende Großaufnahmen der Augen. Untergehen oder weiterschwimmen? Dabei ist das soziale Umfeld ganz wichtig.
    Der deutsche Titel ist pragmatisch und platt. Der des Originals ist lyrisch: Audrey und Jerry haben viel verloren. Es sind die schönen Dinge des Lebens, an die man sich erinnert. Die sind weg, verbrannt. Das Ende ist durch einen wohltuenden Minimalismus überzeugend. Halle Berry hätte für diese Leistung den Oscar eher verdient. Und Benicio Del Toro in einer seiner besten Rollen, eine Mischung aus James Dean und Tom Waits, ein Träumer und ein Held. Einfach großartig!
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    16.04.2012
    18:24 Uhr
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    Sehr schön

    ist dieser Film und zusätzlich hat es Susanne Bier hier zum ersten Mal geschafft, einen Benicio del Toro auf die Leinwand zu bringen, der mir keine Angst eingejagt hat...ganz im Gegenteil. In diesem Film wirkt er nicht nur äußerst sympathisch, sondern teilweise auch wirklich süß.
    Halle Berry's Performance lässt keineswegs zu wünschen übrig. Die beiden Darsteller ihrer Kinder sind sehr herzig.
    Insgesamt ein herzergreifendes Drama, in dem die Charaktäre wirklich noch um das Gute im Menschen kämpfen u. diesmal, nicht wie sooft im realen Leben, einen super tollen Erfolg erzielen können.
    Wenn man sich in die Personen bzw. in die Geschichte so richtig hineinversetzt, kann es durchaus vorkommen, dass man mal die ein oder andere Träne vergießt. Wenn man das nicht tut, wär der Film meiner Meinung nach auch nur halb so schön ;-)
    05.04.2009
    23:41 Uhr
  • Bewertung

    Things We Lost in the Fire

    Da sind die Tränen ihres letztes Meisterwerks rund um seelische Abgründe im Zwischenmenschlichen, „Nach der Hochzeit“, noch nicht ganz verdampft, macht sich Dänemarks Spezialistin in Tristesse, SUSANNE BIER, auch schon auf, den nordamerikanischen Kontinent mit menschlicher Trübsal und allumfassender Depression zu beglücken. Diesmal am Programm: Black 007-Beauty Halle Berry als trauernde Witwe von David Duchovny, Che-Benicio Del Toro als gebrochener Ex-Junkie und eine Story rund um Vergebung, Schuld und echte Freundschaft (Ja, das gibt’s noch!) im US-Mittelstand der Desperate Housewives. Auch wenn’s arg schwülstig klingt, ist’s doch echt cooles Beziehungskino, das uns die BIER da locker präsentiert. Bigger Than Life zwar, aber dafür um nichts weniger bewegend. Fazit: Sollten Sie dieses Jahr, trotz Wahl und allgemeinem Drumherum, noch keine Träne vergossen haben, stehen die Chancen jetzt besser!
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    02.10.2008
    14:17 Uhr