"The Hours" ist ein seltsamer Film, der nie sehr in Fahrt kommt und gerade deswegen seinen Zuseher auf magische Weise Ewigkeiten lang an der Hand zu nehmen scheint - im positiven Sinn.
Regisseur Stephen Daldry verbindet mit viel Liebe und Feingefühl die Leben und Emotionen dreier Frauen, die alle von Virginia Woolfs Geschichte der "Mrs. Dalloway" beeinflusst werden. Wer am besten bewegt, sind in Wahrheit allerdings die vielen kleineren Charakteren, die von den Hauptschicksalen viel tiefer zu betroffen scheinen als die Protagonisten selbst, denn niemals wird auch nur angedeutet, was mit deren Leben geschieht, die so vom (unsichtbaren) Leiden ihrer Mitmenschen gestreift und unweigerlich mitgerissen sind. Daher ist neben den beeindruckenden drei Hauptdarstellerinnen auch Miranda Richardson diejenige, die mir selbst nach dem Film noch länger und viel intensiver als Kidman in Erinnerung geblieben ist.
Dem Film vorwerfen könnte man, dass Virginia Woolf mitunter zu einseitig gezeigt wird oder dass man manchmal das Gefühl hat, der Film wurde nur deswegen so besetzt und gemacht, dass die Jury der Oscar-Verleihung ihn ja nicht übersieht. Trotzdem bleibt aber ein sehr bewegendes, eher stilles Drama mit einfühlsamen Charakterportraits und einer wundervollen Musik.
"I think I'm staying alive just to satisfy you", sagt Ed Harris an einer Stelle zu Meryl Streep - und das tut der Film zum Glück mit Sicherheit nicht.