Michael Moore bewies mit diesem mutigem Film, dass Kritik an den USA durchaus auch aus den USA kommen kann. Mit simplen Kameraaufnahmen, amüsanten Szenen, unsagbar traurigen Momenten der Hoffnungslosigkeit, und der verzweifelten Frage nach den Gründen des Blutbades an der Schule in Columbine ist Moore eine berührende, erschreckend reale Dokumentation über Schuld und Unschuld, Waffen und Gewalt, sowie Verlust und dessen Verarbeitung gelungen.
Für mich ein unvergesslicher Moment: Das Interview mit Musiker Marilyn Manson. Denn er war der einzige, der genau das gesagt hat, was man von all den Politikern erwarten sollte, die zwar stets reden, aber niemals handeln. Vielleicht haben zumindest diese paar Szenen dazu beigetragen, den „Antichristen der Nation“ nicht nur als ewigen Sündenbock an jugendlicher Gewalt zu sehen, sondern als einen überdurchschnittlich intelligenten Menschen, dem es nicht gleichgültig ist, was mit Amerikas Jugend geschieht.