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77.5% Bewertung
  • Bewertung

    Die Regeln der Gewalt

    Warum heißt der Film eigentlich "Die Regeln der Gewalt"? Gewalt kommt doch nur in den letzten 10 Minuten vor. Oder wird hier die Regel "Ich habe das Geld, ich habe die Macht" gemeint?

    Der Film ist teilweise sehr gut, aber dann auch wieder sehr verwirrend. Ab und zu fragt man sich, ob die Logik wirklich stimmt und ob da kein Regiefehler passiert ist. Warum kann der Hauptdarsteller zum Beispiel ohne Probleme Autofahren, wenn er nicht mal eine Flasche halten kann und teilweise verwirrt ist? Warum ist in dieser Kleinstadt kein einziger Mensch zu sehen, außer den paar Protagonisten?

    Hier sieht man so richtig, wie jemand vom beliebten Teenager zu einem ausgegrenzten verwirrten Mann werden kann. Dennoch schafft er es auf gute Weise aus seinem Leben auszubrechen und über sich selbst hinaus zu wachsen!
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    22.01.2008
    08:06 Uhr
  • Bewertung

    Gegen die Regeln I

    Ein Heist-Movie lebt davon, dass der Coup minutiös geplant ist und jeder seinen Part exakt erfüllt.
    Ein Thriller lebt unter anderem davon, dass die Figuren clever genug sind, um die Bösen auszumanövrieren.

    Wie soll ein Heist-Thriller funktionieren, wenn der Protagonist einen Hirnschaden hat, also alles andere als clever ist und sich weder auf sich selbst verlassen kann noch darauf, über welche Fähigkeiten, die gestern noch da waren, er auch heute noch verfügen wird?
    Weiss ich auch nicht. The Lookout jedenfalls funktioniert ganz grandios.

    Ich mochte den Film unwahrscheinlich. Das ist jetzt vielleicht nicht, was man als Bewertung über einen Film schreiben sollte, den man als einen der besten verkaufen will, den man dieses Jahr sah.
    Aber es ist das genaueste, das ich als Bewertung schreiben kann.

    Nichts an dem Film, ausser dem einfach for.mi.dab.len Drehbuch, ist für sich aussergewöhnlich gut.
    Es ist vielmehr das Zusammenspiel von Figuren und dem Umgang des Films mit ihnen, von Cleverness der Erzählung, die nicht vor Stolz über seine eigene Cleverness platzt, von trauriger Hilflosigkeit des Protagonisten, gepaart mit seinem unbedingtem Willen um Selbständigkeit, das einen den Film einfach mögen lässt.
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    29.12.2007
    23:11 Uhr
    • Bewertung

      Gegen die Regeln II

      Ich mochte die faszinierenden Charaktere. Mochte das buchstäblich zeitlose Setting im trostlosen, winterlichen Mittelwesten, das bei aller faden Normalität eben auch so viel Wärme und Grandezza zeigt.

      Vor allem aber bin ich fasziniert, wie Joseph Gordon-Levitt die Hauptfigur spielt und eben in der ...nun, nennen wir es 'Behinderung'... immer auch zugleich den Golden Boy aus Highschool Tagen erkennen lässt.
      Wobei es eben einer der raffinierten Kniffe des Drehbuchs ist, dass wir es beim Protagonisten nicht einfach mit einem Halbschlauen mit Hirnschaden zu tun haben, sondern mit einer tragischen Gestalt, die sich eben genau erinnert, wie es früher war, was er alles konnte und wie die Welt einmal voller Versprechungen vor ihm ausgebreitet war. Einer Figur, die nicht in ihrer eigenen Welt leidlich zufrieden ruht, sondern ganz exakt verfolgt, was er heute nicht mehr kann und die sich beklommen fragt, was er übermorgen nicht mehr können wird.


      Allein schon Isla Fisher als naivste Femme-Fatale aller Zeiten ist den Film wert. Die Figur ist so wundervoll gegen die eigentliche Schablone geschrieben und Isla gibt ihr solche Natürlichkeit, dass es ein Fest ist.
      Ein klein bisschen döoflich, ein klein bisschen naiv, ein klein bisschen verletzlich. Und voller Schwärmerei.
      Nicht die Adjektive, die man im Zusammenhang mit einer Ganovenbraut verwenden würde, die unseren Protagonisten in einen Bankraub verwickelt.
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      29.12.2007
      23:13 Uhr