Das Etikett „Zeitlos“ bekommen nur wenige Filme zu Recht. „Modern Times“ ist einer davon. Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht zumindest das Bild des Charlie Chaplin in Arbeitermontur gefangen in überdimensional großen Zahnrädern kennt. Nicht nur ein Stil eines Klassikers, sondern Zusammenfassung einer komplexen Problematik, heruntergebrochen auf einen Moment.
„Modern Times“ erzählt von den unendlichen Mühen eines Durschnittsarbeiters, hier natürlich verkörpert durch den Tramp (Charlie Chaplin). Er gibt sich größte Mühe in eine industrialisierte Welt hineinzufinden, doch er scheitert an der Technik, an Arbeiterstreiks, an den Nachwehen der großen Depression. Als dann noch, wie in nahezu allen anderen Chaplin Filmen, ein Love Interest in sein Leben tritt, muss der kleine, scheinbar nirgendwo reinpassende Durchschnittsarbeiter noch dringender einen Weg finden um Geld zu machen.
Das Multitalent Charlie Chaplin, hier verantwortlich für Regie, Drehbuch, Hauptrolle, Sounddesign und Musik, stellt sich in diesem Film unzähligen zeitlosen Thematiken, doch besonders interessant ist auch seine Art und Weise sich mit dem Übergang von Stumm- zur Tonfilmära auseinanderzusetzen. Wie bereits in „City Lights“ handelt es sich bei „Modern Times“ um einen Tonfilm. Der Tramp bleibt jedoch durchgehend pantomimisch stumm. Bis zur finalen Szene, in der er zum allerersten Mal in seiner filmischen Historie seine Stimme zum besten gibt: Nicht im Dialog, sondern im Gesang.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
