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    Hitzewelle in New York

    Spike Lee zeigt wieder einmal ein Bild seiner Heimat: Brooklyn. Dass er sich auskennt, belegen die authentischen Figuren. In einer Atmosphäre, die geprägt ist von Gangs, Nutten, Tunten und Drogen, erzählt er schier unglaubliche Geschichten. Zeitgemäß riskieren die Jungs eine ganz schön lockere Lippe. Dass die Cops oft gemeinsame Sache mit der Unterwelt machen (hier vertreten durch ein Cameo von Ben Gazzara) ist nicht neu, dass sie aber einen Serienkiller fangen wollen, weil die ‘Bullen‘ dazu nicht in der Lage sind, überrascht schon.
    In diese Ausgangssituation stell Lee zwei ganz unterschiedliche Pärchen: der Bandenchef Vinny (John Leguizamo), ein Machogockel, der alles bumst, was nicht bis drei zählen kann, kleinwüchsig, dominant und verheiratet. Offiziell liebt er Dionna (Mira Sorvino). Und der Punker Richie (Adrien Brody, hier mal mit gegelter Igelfrisur oder auch blondem Irokesenschnitt), ein eher ruhiger Typ, der Probleme mit seinem Stiefvater hat. Er freundet sich mit Ruby an (Jennifer Esposito). Die kommt zwar aus dem horizontalen Gewerbe, fällt hier aber weiter nicht auf. Vinny durchlebt einen religiös begründeten Sinneswandel mit fortan keuschem Lebensstil. Doch Dionna durchschaut ihn und geht. Richie ist anders als die Gang. Er macht Musik und nicht jeden Unfug mit. So eignet er sich idealerwiese als Prügelknabe in einer aufgeladenen Atmosphäre, die zusätzlich noch von einer Hitzewelle heimgesucht wird. Stromausfall, Plünderungen, Bürgerwehr: alle suchen den Son of Sam.
    Höhepunkt dieser Entwicklung ist der sprechende Black Dog, der befiehlt ‘Töte!‘ So weit kann Hysterie gehen.
    Am Ende werden durch eine gute Schnittfolge, viele Handlungsstränge parallel gezeigt. So entsteht ein abgerundetes Bild, nicht unbedingt ein vollständiges.
    Sinatra singt ‘New York‘ und wir erfahren, dass Elvis 1977 gestorben ist. Sehenswert.
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    25.06.2015
    13:05 Uhr
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    Brrr!

    Irrer Film, arg, was sich in diesem Klima aus Angst, Vorurteilen und Panik abspielt. Die Meute sucht verzweifelt einen Schuldigen, um diesen Wahnsinn endlich zu stoppen. Natürlich regieren Misstrauen und Angst in den Straßen, die Atmosphäre ist gänzlich vergiftet - ein auf manchen Leveln verstörender Film. Natürlich passen irgendwie alle auf, dass sie dem Mörder nicht in die Hände fallen, aber wirklich auf etwas verzichten, nur weil ein wahnsinniger Mörder durch die Stadt rennt, will auch niemand.
    Adrien Brody in einer frühen Rolle, die er aber wirklich hervorragend spielt. Beachtenswert!
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    19.10.2007
    09:07 Uhr
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    und wieder nimmt

    sich spike lee einer geschichte von und rund um new york an, das aber nicht auf für serial killer filme fasst schon üblicherweise typischen erzählschemas. vielmehr beleuchtet er die angst im allgemeinen, die der son of sam erzeugt hat, und die vorurteile, verdächtigungen und gegenseitige Menschenhatz, die auch dadurch entstanden ist.
    hab den film in sehr guter erinnerung. ist auf jeden fall wert gesehen zu werden.
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    21.03.2006
    00:31 Uhr