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100% Bewertung
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    Perfektion in Vollendung

    Da hat sich Martin Scorsese selbst übertroffen. Ein Super-Edel-Klassiker der Filmgeschichte über den man nur in Superlativen reden kann, wirkt wie aus der Zeit gefallen. Das Reizvolle daran ist wohl der Purismus der Liebe ohne Sex, eine Leidenschaft ohne Erfüllung.
    • Technisch eine Umsetzung von Michael Ballhaus in Bilder, die wie Gemälde wirken. Im Vorübergehen streift die Kamera schon mal an einem Turner vorbei. Es gibt Lupeneinstellungen, Vorhänge, Ausblenden in rot, gelb und weiß.
    • Inhaltlich bietet der Film eine Handlung, die sowohl ein Gesellschaftsbild des ausgehenden 20. Jahrhunderts enthält, als auch eine zeitlose Liebesgeschichte (Michelle Pfeiffer und Daniel Day-Lewis). Und ein ganz besonderes Happy End, das keins ist. Nur ein Funkeln im Fenster wie ein Stern. Schöner geht’s nicht.
    • Schauspielerisch ist eine hervorragende Crew bis in die kleinste Nebenrolle am Start. Besonders die drei Protagonisten sind unglaublich gut und hier wiederum tun sich Pfeiffer und Day-Lewis besonders hervor. Sie schaffen es, dass das Publikum den Schmerz seines Verzichtes nachvollziehen kann und den Vorrang der Konvention mit ihm durchleidet.
    • Drehbuch, geschliffene Dialoge und ein hochwertiger Off Kommentar ergänzen in subtiler Sensibilität die Arbeit der Kamera.
    • Ausstattung äußerst pompös ja opulent und trotz vieler Details nicht aufdringlich.
    Scorsese ist ein Film gelungen, der sentimentale Seiten hat ohne Schmalz, gefühlvolle ohne Kitsch. Da passt auch ein Enya-Song (‘Marble Halls‘). Wie in den Hitchcock-Filmen hat Scorsese einen herrlich fast unerkannten Auftritt als Fotograf. Einer der besten Filme aller Zeiten.
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    31.03.2024
    11:23 Uhr