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    Der große Angriff

    John Dahl wollte eine der größten militärischen Rettungsaktionen des 2. Weltkrieges dokumentieren. Er tut dies in dunklen, bräunlich-schwarzen Bildern, die noch durch Originalaufnahmen unterstützt werden und so die historische Wahrheit belegen sollen. Bei Nachtaufnahmen ergeht es dem Zuschauer wie dem Feind: fast nichts zu erkennen. Der Film wirkt etwas distanziert, kommt aber auch nicht ganz ohne Emotionen aus. Dann klingt schon tiefe menschliche Tragik an, die besonders eindrucksvoll ist, weil so wohl dosiert. Es wird die Zusammenarbeit zwischen der US Army und philippinischen Streitkräften dargestellt. Hier agiert ein Pärchen (Fiennes/Nielsen) für dieselbe Sache, aber von unterschiedlichen Positionen aus. Dahl macht daraus keine erfüllte Liebesgeschichte wie sonst üblich mit finalem Kuss und Geigenuntermalung. Das letzte Zusammentreffen der beiden erlebt nur sie, d.h. es ist etwas einseitig. Natürlich haben die Japaner hier schlechte Karten. Sie sind die ständig brüllenden und brutal mordenden Barbaren. Doch ihre Gräueltaten schockieren zwar, werden aber nicht überbetont. Es geht nicht um Ruhm und Ehre Einzelner, sondern um Anerkennung und Respekt vor dem ganzen Unternehmen. Ein in mehrfacher Hinsicht düsteres Drama des Krieges, das seine Wirkung nicht verfehlt.
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    03.06.2011
    13:21 Uhr