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    Forscherin und Mutter

    Hier spielt Rosamund Pike mal eine altehrwürdige Forscherin. Eigentlich ist sie ja in der Welt von Jane Austin zu Hause. Auch in einem exzellenten Western hat sie deputiert. Hier hat ihr die Regie (Marjane-Persepolis-Satrapi) zu viel Inhalt übergestülpt. Der Spagat zwischen Naturwissenschaftlerin und Mutter von zwei Kindern ist eher dokumentarisch ausgefallen d.h. spannungsarm. Und da die Problematik der Radioaktivität ohnehin etwas kompliziert ist, versteht der Zuschauer meistens Peter Pan.
    Es wird viel Wert auf die Beurteilung in der französischen Presse gelegt, auf Fremdenfeindlichkeit (Marie kam aus Polen) und auf die Missachtung der Stellung der Frau in der Gesellschaft. Außerdem gibt es Ausblicke auf die Auswirkungen einer Atombombe (Hiroshima) und auf Strahlenopfer. Die Nobelpreise flattern einfach so ins Haus und unterm Strich war Marie doch die bessere Forscherin im Vergleich zu ihrem Mann, der den männlichen Bonus voll auskostete. (Marie: ‘Du bist der klügste Mensch auf der Welt, aber ich bin noch klüger‘.) Die Methode von Frau Satrapi ist streng wissenschaftlich, die Figuren reine Logikmonster. Und Marie flattert von einer Blume der Wissenschaft zu ihrem männlichen Begleiter, von der Forschung zum Kuss, Sex kommt nicht vor. Soll’s geben.
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    05.12.2022
    09:32 Uhr