1 Eintrag
1 Bewertung
65% Bewertung
  • Bewertung

    Inga allein zuhaus

    Der Mann der isländischen Milchbäuerin Inga (A.H. Egilsdottir) kommt ums Leben und hinterlässt ihr einen hochverschuldeten Bauernhof. Inga muss sich mit der Genossenschaft herumschlagen und ihre Rolle als Frau verteidigen. Finanziell ist sie von der führenden Clique der Kooperative abhängig, der sie Korruption und autoritäre Gewinnmaximierung vorwirft. Diese mafiöse Verbindung droht ihr, doch Inga weiß sich zu wehren: da gibt’s schon mal ‘ne Schaufel Mist auf die Haube oder als sie die Milchabgabe stoppt, wird mit dem weißen Gold das Gewerkschaftshaus besprüht. Ungebetene Besucher vertreibt sie mit der Flinte.
    Nach einer erfolgreichen Versammlung der Milchbauern bricht Regisseur Hakonarson den Plot ab. Erstaunt verfolgen wir gerade noch die Zustellung eines Insolvenzantrages an Inga (?!) Bis dahin wurde schnörkellos gradlinig erzählt ohne Selbstbeweihräucherung und ohne Eigenlob. Aber mit einer kleinen Prise Emotionen. Ein “dramatischer Vorhang“ macht etwaige weiterführende Erläuterungen zunichte. Auch andere Handlungsstränge versanden: wie z.B. eine Reporterin interviewed Inga… Sie schreibt Artikel auf Facebook… Der Tod ihres Mannes bleibt unklar… Dabei hatte alles doch so eindrucksvoll begonnen: erste Szene zeigt Inga als Geburtshelferin bei einer Kuh.
    Abgesehen von kleinen Unstimmigkeiten kann man diese Nachwuchsarbeit so lassen.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    13.03.2023
    13:42 Uhr