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    Frauen & Pferde

    Der unterhaltsame Western von Altmeister John Sturges (u.a. ‘Alte Mann und das Meer‘ oder ‘Die glorreichen Sieben‘) besticht durch drei Dinge.
    Anfangs ist es ein netter Familienfilm aus der Ecke Fury bzw. Black Beauty.: Einsamer Pferdezüchter beschäftigt Jamie (Vincent Van Patten), einen jungen Burschen und bringt ihm alles über die stolzen Vierbeiner bei. Doch nachdem Chino (Charles Bronson) zum ersten Mal seine Fäuste gegen gleich vier Angreifer gebrauchen muss, westert es gewaltig.
    Hinzu kommt die Liebe. Hier spielt die echte Ehefrau von Bronson, Gill Ireland, seine Geliebte Catherine. Hier werden Absichten durch eine echte freudsche Fehlleistung verdeutlicht. Der einzige zu dick aufgetragene Knackpunkt des Films, wenn Chino und Catherine Hengst und Stute beim Decken zuschauen und anschließend selber über einander herfallen. Die Spannung steigt als Catherines reicher Bruder Maral (Marcel Bozzuffi, der eigentlich im Gangstermilieu zu Hause ist) Chino mit dem Tode bedroht, wenn er seine Schwester wiedersieht oder gar heiraten will.
    Und zum Schluss springt Charles Bronson im wahrsten Sinne des Wortes über seinen Schatten. Maral ließ ihn auspeitschen und tötet sein Lieblingsfohlen, Aber Chino sieht nicht Rot. Er reagiert ganz im Gegensatz zu seinen sonstigen Leinwandheldentaten friedlich. Er verabschiedet sich von Jamie. Ohne Rache zu nehmen, ohne seine Freunde, die Indianer um Hilfe zu bitten, steckt er seine Ranch in Brand und reitet davon. Der Zuschauer traut seinen Augen kaum. So gesehen ein Ausnahme-Western.
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    07.09.2019
    13:48 Uhr