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87.5% Bewertung
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    Vier Damen für die Ewigkeit

    Roger Michel ist ein einmaliges Meisterwerk gelungen. Die vier bedeutendsten Schauspielerinnen gemeinsam vor die Kamera zu holen. Es sind Dame Judi Dench, Dame Maggie Smith, Dame Eileen Atkins sowie Gastgeberin Dame Joan Plowright. Da sitzen renommierte 342 Jahre um den Tisch. Sie plaudern aus dem besagten Nähkästchen, über ihre Erfahrungen von Bühne und Film, ihre Ehemänner, ihre Probleme und die Highlights ihres Jobs. Dabei kommt viel äußerst Heiteres zu Tage, sodass die Damen sich vor Lachen biegen. Aber auch ihre Ängste werden besprochen und weil die vier seit Jahren befreundet sind nimmt keine ein Blatt vor den Mund. Das geht, gerade weil sie sich alle mögen und das spürt man.
    Joan Plowright, z.B., die mit dem Theatergott Laurence Olivier verheiratet war, muss sich die Häme gefallen lassen, dass sie nur die Rollen wegen ihres Mannes bekommen hat (sagte man!) Aber ihre vielen Preise und Ehrungen fielen ja nicht vom Himmel. Sie kann heute damit locker umgehen. Judi Dench hat erst unter James Bond die ganz große Filmkarriere gemacht. Maggie Smith ist inzwischen in vielen klassischen Filmen mit Adelsvertretern (z.B. Downton Abbey oder Gosford Park) eine feste Größe, wenn es um spitzzüngige Bemerkungen geht). Dame Plowright wurde u.a. bekannt durch Klassiker wie School of Scandal oder Peter Greenaways Drowning by Numbers und Eileen Atkins glänzte ebenfalls in literarisch anspruchsvollen Filmen. Sie ist heute die am wenigsten bekannte Dame unter den Diven.
    Es ist ein herrliches Vergnügen mit den Damen die Highlights ihres Lebens noch einmal mit zu erleben. Sie haben sich damit selbst ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt.
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    24.08.2019
    13:54 Uhr
  • Bewertung

    Großartige und brilliante britsche Schauspielerinnen ...

    ... erzählen aus ihrem Leben ...

    Und ja, UNBEDINGT im englischen Original ansehen ... die deutsche Synchronisation ist horrible, zwei Sprachen überlagern sich ...

    PS: Danke UNCUT für die Karten - 02.05.2019
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    06.06.2019
    14:31 Uhr
  • Eine Empfehlung - mit Abstrichen

    Vier Dames, von denen eine den Titel Lady dem der Dame vorzieht, und die als Quartett wohl die Geschichte des britischen Theaters und Film des 20. Jahrhunderts darstellen, sitzen bei Tee, Wasser und abschliessendem Ruinart und plaudern über das künstlerische Leben.

    Abgesehen davon, dass sich diese Doku am besten in OmU geniessen lässt, wirkt die Szenerie bisweilen gewollt und vermittelt nicht jene Spontaneität und Lockerheit, die der Regisseur gesucht hat. Ein Tratsch unter Freunden/Innen vor laufender Kamera mit zusätzlichen Fotografen kann nie jene Chemie entwickeln, die ein unbeobachtetes Hin-und-Her an unzensierten Gedanken und Worten auszeichnet; obwohl sich die Dames alle Mühe geben uns einen spontanen Ttatsch beim Tee miterleben zu lassen.

    Der Film bietet dem Kinogänger in Abriss britischer Kultur-Geschichte, mit viel Input zum endlich-einmal bzw wieder-einmal-Anschauen, das-kannte-ich-nicht und „privaten“ Momenten aus Archivaufnahmen und Fotoalben; Querverweise auf die erkleckliche Zahl an Ehemänner, Politik und Privates runden das Bild ab.

    Dennoch löste der Film mir zwei dominante Gefühle aus: Wehmut, dass mit dem Abgang dieser Damen ein entsetzliches Vakuum im britischen Film herrschen wird und die Einsicht, dass ich dieses Format durchaus auch auf dem kleinen Screen bei BBC oder ITV sehen und vermutlich dort auch eher verorten/als passend empfinden würde. Dass es der big screen wurde, ist vermutlich dem standing der Dames und Ihrem kulturelle Einfluss in die Alltagskultur (gosford Park, Downton Abbey, Potter, Bond, etc) und ihrem Wiedererkennungswert geschuldet.

    Eine Empfehlung - mit Abstrichen... quirky aber mit Charme.
    syb
    09.05.2019
    23:03 Uhr