Anlässlich der heurigen Französischen Filmtage wurde der wunderbare Film "Voll verschleiert" in französischer Originalversion auch einer großen Anzahl von Jugendlichen gezeigt.
Nicht nur sie , auch die Erwachsenen waren vom Streifen begeistert und trotz des ernsten Hintergrunds (Radikalisierung junger Moslems und deren Rekrutierung für den "Heiligen Krieg" gegen die Ungläubigen) war der Kinosaal immer wieder von lautstarkem Lachen der Zuseher erfüllt.
Die Geschichte ist eigentlich ganz schnell erzählt:
Zwei Wirtschaftswissenschaftsstudenden, die ineinander verliebt sind, bekommen ein Auslandsstipendium für New York. Diese Chance wollen sie sich natürlich nicht entgehen lassen.
Weder Armands Eltern, aus Persien kommend und ständig auf Demonstrationen und Veranstaltungen für die Gleichberechtigung von Frauen und Menschenrechte unterwegs, noch Leilas Brüder (der ältere ist für einige Monate in den Jemen gereist um den "wahren" Glauben zu finden) wissen Bescheid, dass sich die beiden kennen und lieben.
Armands Eltern versuchen ihn sogar die ganze Zeit mit einer "guten Partie" zu verkuppeln und gegn seinen Willen eine Heirat zu arangieren (und das, obwohl sie sich nach außen so fortschrittlich geben).
Das Blatt für die jungen Liebenden wendet sich, als Mahmoud, der ältere Bruder Leilas total verändert zurück kehrt.
Nicht nur äußerlich entspricht er dem Bild eines Moslembruders, noch schlimmer ist seine innere Wandlung.
Er sperrt Leila in der Wohnung ein und plant den kleinen Bruder auch in den Jemen zu schicken, damit er den Weg zu Allah findet.
Die einzige Möglichkeit Armands seine Freundin zu sehen ist es, sich als Frau zu verkleiden. Durch einen Niqab bis auf die Augenpartie völlig verhüllt, gibt er sich als Freundin Scheherazade aus und bekommt so Zugang zu Leila.
Doch alles verkompliziert sich, als der streng gläubige Mahmoud sich hoffnungslos in Scheherazade verliebt und sie sogar heiraten will...
Dieser Film schafft es, die ernste Thematik der Radikalisierung auf heitere Weise einem großen Publikum nahe zu bringen und zum Nachdenken anzuregen - unbedingt anschauen!