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    Unmöglich - Ungewöhnlich

    "Das unmögliche Bild" von Regisseurin Sandra Wollner handelt von einem Mädchen im Wien der Nachkriegszeit, das mit der Filmkamera ihres frühzeitig verstorbenen Vaters das Leben ihrer Familie und die Geschehnisse im Haus dokumentiert. Die filmende Protagonistin Johanna (Jana McKinnon) leidet unter Kinderlähmung und ist daher in ihrer Wahrnehmung stets auf das Haus beschränkt. Der Film setzt voll auf die Erzählungen von Johanna und Found-Footage Ästhetik mitsamt Bildrauschen im 4:3 und 8mm – Format und lässt dabei eine starke Immersion aufkommen, bei der man schnell vergisst, dass er eigentlich aus dem Jahre 2016 stammt.
    Was sich nach einem trägen Biopic aus der Ich-Perspektive anhört, entpuppt sich im Laufe der Geschichte als spannende Momentaufnahme der Zeit, bei der sich nach und nach die mysteriösen Umstände um das Haus und um die Großmutter, die einen wichtigen Teil der Geschichte einnimmt, auflösen und zu unerwarteten Wendungen sowohl in der Erzählart als auch in der Story selbst führen. Wer sich nicht scheut, auch etwas unbequemere und vor allem ungewöhnlich erzählte Geschichten aus dieser Zeit anzusehen, dem ist das unmögliche Bild ans Herz zu legen.
    belzebub_625217a49e.jpg
    29.03.2017
    17:49 Uhr