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78.8% Bewertung
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    Zäune

    Keine Frage, dass Denzel Washington ein großartiger Schauspieler ist und er hat für sein Debut als Regisseur ein ebenbürtiges Ensemble um sich geschart. Das Theaterstück, das als Vorlage gedient hat, hat zweifellos einen erheblichen Anteil am Erfolg des Films. Durch beide Komponenten wird die Dialoglastigkeit überdeckt. Der Film enthält viele interessante Aspekte aus dem Leben des Troy Maxson: Vater und seine Söhne Lyons (Russell Hornsby) und Cory (Jovan Adepo), Eheprobleme mit Rose (Viola Davies), Rassismus im Job als Müllmann etc. Irgendwo ist er auch ein eigenwilliger Geschichtenerzähler. Man vergisst die Zeit, wenn man die abwechslungsreichen Gespräche im Hause Maxson verfolgt. Aber dann bleibt sie plötzlich stehen: Troy muss Rose ein Geständnis machen: ein Fehltritt mit Folgen. Als er das Baby eine Halbwaise ins Haus bringt, sagt Rose ‘Das Baby hat jetzt eine Mutter, aber du bist ein Mann, der keine Frau mehr hat.‘
    Das Leben geht weiter auch ohne Troy. Sie treffen sich alle zu seiner Beerdigung. Aber irgendwie ist er immer noch präsent. Und dann ist da ja noch Onkel Gabe (Mykelti Williamson), der durch den ganzen Film gegeistert war und dem man in Vietnam das halbe Hirn weggeschossen hat. Er ist folglich etwas sonderbar aber harmlos. Er hat immer eine Trompete dabei, obwohl er nicht drauf spielen kann. Aber er kriegt am Ende die Kurve zum Metaphysischen: der Himmel klart auf und ein Sonnenstrahl bricht hindurch, als er einen Ton aus seinem Instrument hervorbringt. Ein Zeichen!? Für manche des Guten zuviel. Andererseits ein humorvoller Ausklang für einen eindrucksvollen Film mit kleinen Schwächen.
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    06.04.2017
    18:57 Uhr