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93.3% Bewertung
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    Tief in der Provinz von Patagonien...

    Ein anderer Film. Kein amerikanischer Indi-Movie, keine gesellschaftskritische Europaproduktion, das hier ist südamerikanisches Kino. Drei Leute sind auf den einsamen Straßen Patagoniens unterwegs und versuchen nach San Julián zu kommen. Der Alte will sich mit seinem weggelaufenen Hund versöhnen. Die junge Mutter hat die Chance in einer TV-Show eine Küchenmaschine zu gewinnen. Der Verkäufer möchte mit einer Sahnetorte für den Sohn einer Witwe deren Herz gewinnen. Unterwegs stoßen sie immer wieder aufeinander, genau der Raum um über vieles nachzudenken, was sich aber bei weitem nicht auf "wer bin ich und wohin geh ich?" bezieht. Argentinien in der Wirtschaftskrise. Warum eine Küchenmaschine gewinnen wenn man nicht einmal Strom hat? Die Machart des Filmes ist gewöhnungsbedürftig. Carlos Sorin legt viel Wert auf lange Schnitte und viele Pausen zwischen den Dialogen. Die Charaktere wirken reserviert, bauen aber ein atmosphärisch dichtes Bild vor dem Zuschauer auf. Man muss schließlich nicht immer alles kompliziert machen. Hier sprechen die Bilder für sich.
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    12.02.2006
    20:02 Uhr