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    Die schönste Nebensache der Welt

    Wie das Leben so spielt, wird irgendwann alles zur Gewohnheit. So auch das Sexleben der Akteure in Der kleine Tod. Die schönste Nebensache der Welt wird eher zur Pflicht als zur Kür und erfüllt niemanden mehr richtig.

    Auf sehr skurrile Art und Weise versuchen sie wieder mehr Pepp in ihr Leben zu bringen. Sei es entweder zusammen mit ihren Partnern oder mehr oder weniger auf eigene Faust, versuchen sie ihre Bedürfnisse zu befriedigen. So versucht ein Pärchen sich an Rollenspielen, kämpft jedoch mit der Umsetzung. Eine Person findet ihre Erregung darin, wenn ihr Freund weint und versucht ihn daher immer wieder zum Weinen zu bringen. Am skurrilsten ist aber die Mitarbeiterin eines Gehörlosentelefons, die für einen Klienten bei einer Sexhotline anruft.
    Zusammen gehalten wird die ganze Geschichte von einem älteren Herrn, der ein verurteilter Sexualstraftäter ist und sich bei seinen neuen Nachbarn vorstellen möchte.

    Schon lange habe ich keinen Film gesehen, der die kleinen Probleme im Bett so schön auf die Leinwand bringt. Der Film ist nicht voyeuristisch, derb oder gar pervers. Vielmehr ist es eine Komödie, wie sie das Leben schreibt.
    Sollte man kein Freund von expliziten Szenen sein, kann man den Film getrost ansehen, da bis auf eine einzige Szene, in der Hollywood mäßig ein wenig gestöhnt wird, aber auch nicht mehr, nichts dahingehend sieht. Es sind vielmehr die Versuch auf dem Weg dorthin, die den Film so sehenswert machen.

    Was noch erwähnt werden sollte, ist die Tatsache dass es die Szene einer Beinahe Vergewaltigung gibt. Diese sorgte in der Fachpresse für empörte Rufe und herbe Kritiken. Dass dies kein Thema ist, dass man einfach so mal zeigen sollte ist klar. Wenn man sich die Szene aber im Kontext zum Film und dem Resultat ansieht, ist sie in meinen Augen vertretbar.
    Sehr erfrischend ist auch, dass nicht alle Geschichten bis zum Ende erzählt werden. Das Ende kann sich jeder selber ausmalen.

    Ich hatte den Film überhaupt nicht auf dem Radar und bin eher durch Zufall darauf gestoßen. Umso mehr freut es mich, dass ich ihn gesehen habe. Sehr empfehlenswert.
    sanasani_81677de759.jpg
    10.04.2015
    23:02 Uhr
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    La petite mort

    Das mit dem Sex will nicht ganz laufen - lauter Pärchen in verzwickten Lagen. Der Sexualtherapeut rät zu Rollenspielen (die dann aber aus den Fugen geraten); die Ärztin mein, dass ein gemeinsamer Orgasmus beim Kinder zeugen helfen könnte und der Chef reicht unter der Hand Schlaftabletten weiter (die dann im Tee der Frau landen). Und dann ist da noch der neue Nachbar, der mit einem netten Geschenk und nicht so nettem Hintergrund daher kommt.

    Bei "Der kleine Tod" handelt es sich um eine Episodengeschichte, deren einzelne Storylines sich erst gegen Ende komplett verweben. Man bekommt Einblicke in fremde Schlafzimmer und kommt nicht umhin vor sich hin zu schmunzeln, sind doch die Geschichten der einzelnen Paare so verfahren, dass sie selbst nicht mehr wissen, wie sie wieder heraus kommen. Man hat das Gefühl, dass sie durch die Hilfe anderer vom Regen in der Traufe landen.

    Vor allem die letzte Episode mit Sam, der taubstumm ist, und Monica, die in einem Video Relay Büro arbeite, ist das Amüsanteste, was ich seit langem gesehen habe. Sam, nachts einsam und wegen der Arbeit spät auf, will bei einer Sexhotline anrufen. Da er aber nichts hört, soll jemand beim Video Relay Gebärdensprache-Dolmetscher spielen - wo er bei der schüchternen Monica landet.

    Wunderbar humorvolle Komödie in der die schönste Nebensache der Welt zur komischsten wird. Absolut sehenswert!
    ohhoney_0ded0e006c.jpg
    10.04.2015
    22:24 Uhr