Selten sieht man so dicht erzählte Filme.
Jede einzelne Szene bedeutet so viel und geht unter die Haut. Hier haben die Macher alles bedacht, und ihre Gedanken so zielsicher inszeniert, dass man einfach alles gut nachvollziehen kann und nicht im Dunklen stehen bleibt. Keine einzige Szene ist unnötig, trotz der Überlänge.
Tokio, Marokko, Mexiko.
Drei Länder, drei Episoden sehr schön und kunstvoll ineinander verstrikt, jede Episode hat ihre eigene Bildsprache, das hektische Tokio, das ruhige Marokko, das bunte Mexiko.
Eine Kugel mit der sich die Mutter einst erschoss, treibt einen Keil zwischen ein japanisches Mädchen und ihren Vater, so dass er sein Jagdgewehr in Marokko verschenkt und ein Schuss aus diesem Gewehr zwei Amerikaner(Brad Pitt, Cate Blanchett) wieder zusammenführt.
Es wird auch Rassismus kurz angesprochen, und zwar wenn zwei Mexikaner bei der Grenzkontrolle angehalten werden und gleich untersucht werden.
Auch lässt uns der Regisseur auf schmerzliche Art die Taubheit des Mädchens nachfühlen, hier wurde eben Tokio genommen, weil die Stadt sehr von audiellen und visuellen Reizen lebt, und ein taubes Mädchen vor Straßenmusikanten oder in einer Disco sehr verloren wirkt.
Die Schauspieler spielen sehr gut, am besten gefiel mir Brad Pitt, er hätte auf jeden Fall den Golden Globe verdient.
Überhaupt halten ich den Film für Oscarwürdig, würde mich freuen ihn unter den Nominierten zu erblicken.
Ein Film der zutiefst berührt und zum Nachdenken anregt, ohne je, trotz seiner Länge von 144min, langweilig zu sein.