Die Geschichte einer (amerikanische) Gesellschaft, in der nur der Gewinner zählt und deren übrige Bewohner dadurch in den Wahnsinn getrieben werden. Held und zugleich Opfer ist Greg Kinnear als Motivationstrainer, der trotz mangelndem Erfolg (manchmal hat sein Programm mehr Stufen als er Zuhörer) den Kopf oben behält und eben das tut, was wir von amerikanischen Männern seines Alter wie George W. Bush gewohnt sind, wenn es darum geht, Mist zu bauen.
Drehbuchautor Michael Arndt sowie Regie-Ehepaar Jonathan Dayton und Valerie Faris haben mit zahlreichen, verrückten Charakteren Klischeehaftigkeit riskiert, es aber dennoch nicht getan, da es an Realisten zum Glück ebenso wenig mangelt (Collette, Arkin). Im Grunde ist „Little Miss Sunshine“ wie ein bizarres Gruppenbild voller Abnormalitäten, die oftmals gar nicht so absurd wirken, aber es gibt trotz allem eine Vielfalt an intimen Momenten der Einzeldarsteller, die meist auf nicht allzu übertriebene Art bewegen.
Ein leichter, charmanter Film, der irgendwie auch ein bescheidener Gewinner in Punkto Realsatire ist. Nicht umsonst sagt das amerikanische Filmplakat über den Köpfen seiner deprimiert dasitzenden Charakteren „Everybody pretend to be normal“.