Wahrscheinlich würde meine Bewertung besser ausfallen, wenn ich nicht ein großer Fan der BBC TV Verfilmung des Themas wäre. Colin Firth ist für mich einfach unübertroffen in der Rolle des Mr. Darcy und Matthew MacFadyen nur ein Abklatsch, den man bemitleiden muss, weil Elisabeth ihm einen Korb gibt.
Was mir allerdings gefallen hat, war die Darstellung des Tanzes in der City-Hall und der Einmarsch des Regiments. Dass Mr. Wickham nur ein Neben-Nebendarsteller war, hat die Geschichte sehr vereinfacht, aber Spannung weggenommen. Die Bennets wurden mir auch zu arm dargestellt.
Am meisten bin ich von Drehbuch und Schnitt enttäuscht. Was hat ein Eber mit enormen Eiern (!) im Vorhaus der Bennets zu suchen? Warum muss der Reichtum Darcys übertrieben mit einer Marmorstatuen Sammlung (wie in einem Mausoleum, trotz nackter Männer), dargestellt werden? Und zum Schluss gibt es nicht einmal einen ordentlichen Kuss, auf den doch jedes romantische Frauenherz hofft?! Der Vater-Tochter Dialog ist doch nur platt!
Auch die ewig kichernden Bennet-Mädchen gingen mir auf die Nerven. Keira Knightley ist natürlich ein Lichtblick in dem Ganzen.
Ich werde ihn mir trotzdem sicher noch einmal anschauen - ich liebe eben Jane Austen.
Alles in allem, wer die TV Version so gut kennt wie ich (übrigens gibt es die zu meiner Freude jetzt erstmalig im Deutschen auf DVD), wird enttäuscht sein. Für alle anderen ist „Stolz und Vorurteil“ von 2005 ein durchaus sehenswerter und netter, romantischer Film.