“Once upon a Time in Mexico” ist die farbenfrohe, laute, attraktive MTV-Version eines Klassikers, den Robert Rodriguez mit “El Mariachi” erschaffen, mit “Desperado” aufgezogen und nun auf einen verlassenen Friedhof befördert hat. Denn vom Kult des Helden mit dem Gitarrenkoffer ist eben genau das übrig geblieben, was zurückt bleibt, wenn man versucht, sich in die billige Popkulturwelt einzukaufen. Antonio Banderas gibt sein Bestes, obwohl ihm das Drehbuch zuviel versagt und so jemanden auf den Thron erhebt, der eigentlich für diese Besetzungsliste unnötig war: Johnny Depp. Trotz hervorragendem Schauspiel wirkt Depp absolut fehl am Platz, sodass man Rodriguez anlasten könnte, er habe Depp bloß in den Film geholt, um einen weiteren großen Namen (neben Dafoe, Rourke (der sich übrigens traurig selbst parodiert, denn übler hat dieser Mann zuvor kaum ausgesehen) und Marin) anzubieten. Damit nicht genug darf auch Enrique Iglesias sein „Können“ (?) zur Schau stellen, was einem El Mariachi Film wirklich peinlich sein sollte. Mit all diesen unnötigen, prominenten Namen vergeht sich Rodriguez an den beiden Vorgängerfilmen und zieht seinen eigentlichen Helden wie Banderas oder Salma Hayek geradezu lieblos den Boden unter den Füßen weg, sodass eigentlich nur eine Aneinanderreihung hübscher, bunter Bilder bleibt, die ohne viel Unterbrechung ständig irgendein prominentes, Hollywood-hübsches Gesicht präsentieren.