DVD/Blu-Ray

Predator
DVD Cover
Label: 20th Century Fox Home Entertainment
VÖ-Termin: 25.06.2010
Kauf-Blu-Ray
Laufzeit: 107 Minuten
Freigabe: ab 16
Ländercode: B
Bildformat: Formatbeispiel auf einem 16:9 Fernseher
Medientyp: BD 50
Verpackung: Keep-Case
   
EAN Code:
4010232050380

Blu-Ray-Kritik von
Heimo Reisenhofer-Graber
heimo
Film
Arnold Schwarzenegger, der zu dem Zeitpunkt bereits auf eine handvoll erfolgreicher Actionfilme zurückblicken konnte, zeigt genau das, was man von ihm erwartet. Mit einem Spezialkommando im Schlepptau bekommt Major Dutch den Auftrag, im Urwald Südamerikas eine Gruppe von Rebellen aufzuspüren, um deren Geisel zu befreien. Die Männer fackeln nicht lange herum und sie infiltrieren und vernichten in typischer 80er Jahre-Manier deren Versteck. Doch der Weg zurück zum Helikopter entpuppt sich als wesentlich riskanter als erwartet. Die Soldaten stoßen auf bestialisch zugerichtete Leichen, und werden das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem oder „etwas“ begleitet werden. Ihre Ängste bewahrheiten sich schlussendlich und die Männer müssen gegen einen übermächtigen, unsichtbaren Feind ankämpfen. Zuerst glauben sie noch, von einer Rebelleneinheit überrollt zu werden, doch als sie die zerstückelten Kameraden näher betrachten, ahnen sie bereits, dass sie es hier mit nichts Menschlichem zu tun haben.

Ist „Predator“ nun ein Horrorfilm? Nein, wohl eher ein üblicher Arni-Krach-Bumm-Streifen mit Science-Fiction-Horror-Elementen gewürzt. Dieser Mix ist durchaus unterhaltsam, bekommt man doch alles serviert, was am 80er-Jahre-Kino so Laune macht: Dialoge, die sich von einem coolen One-Liner zum nächsten hanteln, Splattereinlagen, die gottlob noch handgemacht sind, und mit Anabolika aufgepumpte Männer, deren einzige Berufung zu sein scheint, im Dschungel nichtsahnende Einheimische zu richten. Klingt vertraut? Nur das hier eben zum Schluss nicht gegen unzerstörbare Berserker-Russen oder kannibalische Vietnamesen gekämpft wird, sondern ein aus nicht erklärten Gründen auf die Erde gekommener Alien sein Gesicht offenbart.

Schauspielerisch begrenzt sich alles auf finster Dreinschauen, Bizeps anspannen und ab und zu einen fetzigen Spruch ablassen. Das soll jedoch nicht heißen, dass die Darsteller hier nicht gefordert wären, denn mit den paar Zeilen an Dialogen hatten sie teilweise sichtlich ihre Schwierigkeiten. Doch solange Arni alles platt macht, und solch Kommentare wie „Wenn es blutet, können wir es töten!“ einigermaßen fehlerfrei runterleiert, ist alles gut.

Regisseur John McTiernan zeigt bereits mit seinem zweiten Spielfilm, wozu er im Actiongenre in der Lage ist. Zweimal „Stirb Langsam“, einmal „Last Action Hero“, der Mann versteht sein Handwerk, so viel ist sicher! Einen besonderen Tipp habe ich auch noch: Schaltet bei 1:35:40 auf die englische Tonspur, ihr werdet es nicht bereuen.
Bewertung
Bild
Bild: 1080p. 1,85:1. Video-codec AVC
Grundsätzlich kann diese Präsentation unter Berücksichtigung der Produktionsbedingungen überzeugen, doch die Rauschfilter, die hier wie Bulldozer alles glätten, sind eindeutig zu viel des Guten. Filmkorn oder Videorauschen existiert kaum mehr, großartige Detailzeichnung aber ebenfalls kaum. Das erste Problem beim Verwenden solch extremer Filter ist der massive Schärfeverlust, der später durch Nachschärfung zu kaschieren versucht wird, was wiederum zu störenden Doppelkonturen führt. Stehende Rauschmuster sowie merkbare Bewegungsunschärfen sind schlussendlich genauso unumgänglich wie der Eindruck, dass Gesichter wie konturenlose Wachsfiguren wirken. All diese Negativpunkte findet man auch hier wieder - mal mehr, mal weniger - doch „Predator“ kann überraschenderweise noch eine akzeptable Schärfe retten, bei einzelnen Close-Ups hat man sogar den Eindruck, eine aktuelle Produktion vor sich zu haben, was in Verbindung mit der kräftigen Farbdarstellung, insbesondere dem saftigen Dschungel-Grün, durchaus zu verhältnismäßig plastischen Szenen führt.
Bewertung
Ton
Deutsch (DTS 5.1)
Englisch (DTS HD 5.1 Master Audio)
Englisch (Dolby Digital 4.0)
Französisch (DTS 5.1)
Italienisch (DTS 5.1)
Spanisch (DTS 5.1)
Brasilianisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Dänisch, Englisch für Hörgeschädigte, Finnisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Spanisch
Die deutsche Tonspur weiß nur selten zu gefallen, zu dumpf und chaotisch wirkt die Abmischung. Effekte dröhnen des Öfteren mit konfusem Pegel aus den Lautsprechern, und klingen recht schlecht ins Gesamtgeschehen integriert. Es kommt sogar vor, dass kurze Teile der Originalversion, im speziellen Surround-Effekte, zusätzlich in der Synchro auftauchen, was dazu führt, dass diese doppelt zu hören sind. Die Dialogverständlichkeit ist zwar gut, doch könnte zum Beispiel die Musik wesentlich räumlicher wirken, und der Frontbereich bei Gefechten viel besser genutzt werden, immerhin wird mit DTS 5.1 geprotzt. Die englische DTS-HD-Spur ist da wesentlich harmonischer und druckvoller, kann mit einer viel höheren Durchzeichnung der Effekte punkten, und macht auch von den hinteren Kanälen Gebrauch.
Bewertung
Extras
Predator: Evolution of a species, 11min, HD
Audiokommentar von Regisseur John McTiernan
Textkommentar von Filmhistoriker Eric Lichtenfeld
If it bleeds, we can kill it: The Making Of, 29min, SD
Inside The Predator, 30min, SD
Special Effects, 4min, SD
Short Takes, 10min, SD
Deleted Scenes & Outtakes, 5min, SD
Theatrical Trailers, 6min, HD / SD
Photo Gallery, 2min, HD
Predator Profile, 1min, HD
Predators: Sneak Peek, 2min, HD
Das Bonusmaterial ist sehr ausführlich und informativ, nur nervt die Menüführung, die einen zwingt, jeden einzelnen Punkt, und davon gibt es einige, da die einzelnen Bereiche auch noch in extra zu wählende Kapitel unterteilt sind, gesondert anzuwählen. So wäre es wesentlich sinnvoller gewesen, die Extras „If it bleeds…“, „Inside …“ und „Special Effects“ zu einem einstündigen Making-Of zusammenzufassen. Die „Short Takes“ sowie „Deleted Scenes & Outtakes“ sind zu vernachlässigen, dafür sind der Audiokommentar von John McTiernan und der Textkommentar von Eric Lichtenfeld sehr unterhaltsam ausgefallen. Als Einstimmung für „Predators“ von Nimród Antal gibt es ein zweiminütiges „Sneak Peek“ sowie Interviews mit dem Regisseur Antal und den Produzenten Robert Rodriguez und John Davis – unter der Bezeichnung „Predator: Evolution of a species“ zu finden. Wenn man seinen BD-Player auf Regioncode A schaltet, bekommt man nach dem Starten der Disc noch einen „Predators“-Trailer zu sehen. Vielleicht wird dieser Fehler noch behoben, und der Trailer kann schließlich auch über Code-B-Playern abgespielt werden.
Bewertung
Fazit
Dieses Frühwerk von „Stirb Langsam“-Regisseur John McTiernan bietet eine interessante Mischung aus Action und Horror und weiß sogar trotz der plumpen Darstellerleistungen zu unterhalten. Der große Kultfilm, für den ihn viele Fans halten, ist er aber mit Sicherheit nicht, wird doch viel zu offensichtlich das 08/15-Schema des 80er Jahre-Actionfilms heruntergespult. Die neu remasterte Blu-Ray-Version von FOX macht allerdings wenig Freude. Das Bild wirkt mit Rauschfiltern unnatürlich glattgebügelt und beim deutschen Ton hat man nun wirklich nicht das Gefühl, dass hier professionell gearbeitet wurde. Die Bonusecke kann zwar inhaltlich überzeugen, verliert jedoch durch die umständliche Menüführung an Reiz.
Bewertung

Filmcover
Originaltitel: Predator
Regie: John McTiernan
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Carl Weathers, Elpidia Carrillo, Bill Duke
Land/Jahr: USA 1987
Genre: Action, Science Fiction
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