DVD/Blu-Ray
My Son, My Son, What Have Ye Done |
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Film
Was geschehen ist, wird schon in den ersten Minuten des Films klar, der Mord, den ein junger Mann an seiner Mutter begangen hat, ist schnell gelöst. Nun gilt es für die beiden von Willem Dafoe und Michael Peña gespielten Detectives nur noch, den Täter, der sich in seinem Haus mit zwei Geiseln verschanzt hat, festzunehmen...
In dieser nervenaufreibenden Situation treffen schließlich die Freundin des Mörders und sein Freund und Regisseur, der ihn in der Rolle des Mutter mordenden Orestes engagiert hatte, ein. Wie in der antiken Tragödie hat auch Hauptdarsteller Brad seine überfürsorgliche Mutter (Grace Zabriskie) mit einem Schwert getötet, dem Schwert das ihm im Theater als Requisit diente. Die beiden, Chloë Sevigny als Ingrid und Udo Kier als Lee erzählen nach und nach, wie es zu der Katastrophe kommen konnte und der zunehmenden Verwirrung des so begabten wie eigenwilligen Brad Mc Cullom (Michael Shannon). In Rückblenden schildert Regisseur Werner Herzog, wie die Kluft zwischen Realität und dem Erleben immer grösser wird. Stellenweise bezieht er sich, selbst Kult-Regisseur, wohl auch konkret auf Arbeiten seines Produzenten, keinem Geringeren als David Lynch. Die auf Tatsachen beruhende Geschichte verdichtet sich zu einer atmosphärischen Reise in die Welt des psychotischen Mörders, in der die Musik viel zur Atmosphäre beiträgt und teils sehr, teils in Europa kaum bekannte Darsteller durchwegs brillieren.
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Bild
HD 1080p, 1,78:1
Die Bildqualität ist durchwegs gut. Da der Film wenig an „Action“ zu bieten hat, bestechen vor allem die hohe Auflösung und Bildschärfe der eher ruhigen Bewegungen einer Red-Digitalkamera. Wenn mitunter Teile des Bildes sehr hell oder dunkel erscheinen, ist dies wohl gewollte Ästhetik. Dabei rauscht das Bild nie und bleibt durchgehend kontrastreich.
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Ton
Deutsch (DTS HD 5.1 Master Audio)
Englisch (DTS HD 5.1 Master Audio) Untertitel: Deutsch Wie auch inhaltlich im Film die Musik eine große Rolle spielt, steht sie auch in der Lautstärke gleichberechtigt neben den klar differenzierten und gut verständlichen Dialogen. Die sind im Übrigen durchwegs Originalton, auf Soundeffekte wurde verzichtet. Unbedingt zu empfehlen ist die englische Originalfassung.
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Extras
Audiokommentar
Featurette Fotogalerie Trailer Wendecover Die Extras beschränken sich auf den ausführlichen, recht persönlich anmutenden Audiokommentar von Herzog, Co-Autor Golder und Mitproduzenten Basset. Dazu gibt es ein Featurette, einen Trailer und die übliche Fotogalerie.
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Fazit
Ein schräger, dunkler Film, der nicht zuletzt auf die unmittelbare Sprache des Aussenseiters und Muttermörders setzt, ohne zu psychologisieren. Neben dem eigenwilligen Soundtrack überzeugt das großartige Zusammenspiel der Darsteller an einem höchst originellem Set. Vielleicht nicht Werner Herzogs bester, aber ein in jedem Falle empfehlenswerter Film, den auch mehrmals anzusehen sich lohnen könnte.
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