DVD/Blu-Ray

Regisseur Geoffrey Wright hat etwas geschafft, das nur wenigen Regisseuren zuvor gelungen ist: Ein Shakespeare-Original so schlecht zu inszenieren, dass es absolut unrezepierbar wird.

Eigentlich ist das Grundszenario recht originell gewählt: Shakespeares wohl blutigstes Stück „Macbeth“ als Adaption spielend in der Drogen- und Gangster-Welt. Doch eine nette Grundidee bleibt auch nahezu das einzig positive an diesem Film: Katastrophal schlechte Schauspielerführung (Sam Worthington als Macbeth spricht ohnehin für sich) gepaart mit peinlichem Score und an Amateurfilm grenzende Bilddramaturgie sorgen dafür, dass „Macbeth“ nicht einmal zu den schlechten Filmen gehört, über die man lachen kann. Doch wen das Grundszenario keineswegs abschreckt, soll dem Schreiber dieser Zeilen kein vertrauen schenken: Ich habe „Macbeth“ nach 50 Minuten abgedreht und betone an dieser Stelle, dass dies der erste Film in meiner zweijährigen Tätigkeit für Uncut ist, den ich einfach nicht mehr ausgehalten hab. Ja, so plump muss es ausgedrückt werden, denn eine weniger plumpe Ausdrucksweise wäre diesem Film nicht würdig. Die einzige Frage die bleibt: Schafft jemand, der sich freiwillig diesen Film ansieht, mehr als 50 Minuten durchzustehen? Ich wette um... die „Macbeth“-Blu-Ray.

Bei einem dermaßen schlechten Film fällt es einem schwer noch Objektivität über die Beurteilung der technischen Qualitäten der Blu-Ray-Disc zu liefern. Selbst die Bildqualität fällt negativ auf. Verpixelungen erinnern an billige DVDs aus der Ramschkiste anstatt an eine saubere und edle Blu-Ray-Disc. Einzig scheint das viele spritzende Blut dem Bild einen gewissen Unterhaltungswert beizumessen.

Der Ton ist ebenfalls unterdurchschnittlich, jedoch nicht ganz so katastrophal wie das (angebliche) HD-Bild. Sich als Blu-Ray-Kritiker auf die Qualität des Sounds zu konzentrieren fällt bei einem grottenschlechten, nervenden, ja vielleicht sogar quälenden Score sehr schwer.

Das beste an dieser Blu-Ray dürfte wohl das 30-minütige Making-Of sein. Es scheint ausführlich und es kommen unterschiedliche Crew und Cast-Mitglieder zu Wort. Doch das Making-Of ist keineswegs so gut, als das es einen ganzen katastrophal schlechten Film aufwerten könnte. Als weitere „Extras“ werden einem Trailer zu weiteren Filmen des Sunfilm-Labels verkauft, die „Macbeth“ wohl kaum an Qualität überbieten.

Ein Fazit dient der schnellen Conclusio über einen Film bzw. eine Blu-Ray. Doch muss diese Kritik tatsächlich weiter zusammengefasst werden? Das Urteil „15%“ ist schmerzhaft genug.