DVD/Blu-Ray

Josh Radnor, bekannt aus der Kultserie „How I met your mother“, schlägt um zu beweisen, dass er mehr ist als der Serienstar der nur eine Rolle spielen kann, eine ähnliche Taktik wie seinerzeit Zach Braff mit „Garden State“ ein: „happythankyoumoreplease“ ist sein Debüt als Autor und Regisseur und erzielte sofort einen beachtlichen Erfolg: Audience Award in Sundance 2010. Trotzdem floppte der Film im Kino – zu unrecht.

Erzählt werden die Geschichten von einem Autor (Radnor himself), der plötzlich mit einem Ziehkind konfrontiert ist, einer Frau, die sich stets den Falschen aussucht und nicht bemerkt, dass der Richtige ohnehin ihr ständig nachrennt und eines Paares, das ihre scheinbar perfekte Beziehung nun anhand der Frage messen muss, ob die Frau dem Mann von N.Y. nach L.A. folgen soll. Liebevoll und unpretenziös inszeniert erzählt Radnor eine Geschichte, die schon tausend Mal erzählt wurde: Leben und Lieben in New York. Die von ihm kreierten Figuren sind jedoch so originell, dass man ihnen schlichtweg gerne zuschaut. Jedoch macht ein großer dramaturgischer Fehler einiges an Potential kaputt: Zu Beginn wird der Film so erzählt, als sei es nur die Geschichte vom Schriftsteller und dem Ziehkind. Die ersten 25 Minuten gehören nur den beiden – der Wechsel zu Ensemblefilm vollzieht sich daraufhin dermaßen überraschend und abrupt, dass man sich erst mal eine Zeit lang an die neuen dramaturgischen Umstände gewöhnen muss. Darüber lässt sich nur schwer hinwegsehen, doch trotzdem: „happythankyoumoreplease“ macht Spaß. Und ist Pflicht für jeden New York Fan.

Leider ist die Bildqualität gemessen am üblichen Blu-Ray-Standard auffallend unterdurchschnittlich. In den Close-Ups hat man zu wenige Details, in den weiteren Aufnahmen verschwimmen die Farben ineinander zu sehr. Gelegentlich glaubt man sogar, eine normale DVD eingelegt zu haben.

Ähnlich verhält es sich mit der Tonqualität, die jedoch verglichen mit dem Bild höhere technische Standards erfüllt. Die Mischung stimmt - die vielen Songs untermalen somit in guter Qualität die stimmungsvollen Bilder der Großstadt.

10 % gibt es als Mitleidspunkte: In der Bonusecke findet sich tatsächlich nichts außer diverse Trailer und eine Bildergalerie zum Film. Gähnende Leere – dabei hätte man Ted Mosby doch so gerne Regie führen und über den Film sprechen sehen.

Trotz einiger Schwächen ist Josh Radnors Film mehr als nur sehenswert. Schade ist nur, dass die Blu-Ray das Potential des Datenträgers bei weitem nicht ausschöpft und das auch auf Bonusmaterial zu Gänze verzichtet wurde.