Chappie

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Forumseintrag zu „Chappie“ von Oh Honey

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Oh Honey (21.03.2015 21:17) Bewertung
Dumme KI (Achtung Spoiler)
Deon ist fixiert darauf künstliche Intelligenz zu kreieren, ein intelligentes Wesen, das ein Bewusstsein besitzt. Nachdem er für die Waffenfirma, für die er arbeitet, einen Polizeirobotor - den Scout, der selbstständig handeln kann, entwickelt hat, will er einen Schritt weitergehen. Vincent Moore, Deons Arbetskollege, ist entsetzt über Roboter mit KI, er entwickelt eine Maschine, die durch Menschen gesteuert werden muss. Während Deon versessen ist und sein KI Programm in einen defekten Scout einbaut, versucht Vince Deon und seine Polizeiroboter zu sabotieren, so dass seine eigene Maschine, der Moose, zum Einsatz kommen darf.

Die Rechnung geht nicht auf - die Geschichte hätte so viel Potential gehabt! Das Prinzip einer KI, die selbstständig denken kann ist ja nicht wirklich neu, aber hier geht man davon aus, dass so wie beim Menschen die Maschine im Kindesalter beginnt und langsam erwachsen wird. Chappie bleibt in der Pubertät hängen.
Großen Einfluss auf seine Entwicklung haben Mummy und Daddy - Yo-Landi und Ninja (die Mitglieder der südafrikanischen Band Die Antwoord), die sich als Räuber und Drogendealer ihr Geld verdienen. Es ist zwar interessant umgesetzt, dass sich ein Roboter die Gestik und Sprache der Kriminellen aneignet, aber zweckdienlich ist es keineswegs - man weiß eigentlich nicht genau, ob Chappie nun intelligent oder begrenzt ist.
Vor allem nachdem er durch den Neuralhelm versucht sein Bewusstsein zu kopieren. Zu diesem Zeitpunkt versteht er auch, dass er durch das Internet Zugang zum gesamten Menschlichen Wissen besitzt (Das fünfte Element lässt grüßen). Aber wirklich was anfangen kann er nicht mit dieser Unmenge an Information.
Das Ende gibt einen dann den Rest - übertragen von menschlichen Bewusstsein in einen Roboter? Science Fiction-technisch gesehen großartig, aber wenn man den Film als Ganzes betrachtet passt dieses Ende nicht dazu und man fragt sich nur WTF?

Das Szenenbild hingegen hat mir gefallen - die Sterilität der Farbik im Vergleich zur Lagerhalle in der Yolandi, Ninja und Amerika gewohnt haben, die quietschbunten Waffen und die Scouts, die sehr authentisch wirkten.

Die Charaktere sind fragwürdig - hier wurden meiner Meinung nach die meisten Fehler gemacht. Es gibt keine Charakterentwicklung, von Chappie einmal abgesehen. Man weiß nicht warum ein Charakter etwas macht, welchen Hintergrund er hat und nicht einmal die Handlungen innerhalb der Geschichte sind verständlich oder nachvollziehbar.

Leider sehr schwach insgesamt - dabei hätte man so viel mehr aus der Geschichte machen könnnen. Einerseits soll man den Film sozialkritisch betrachten, worauf aber nicht unbedingt eingegangen wird, andererseits spielt der wissenschaftliche Aspekt eine Rolle und dieser ist einfach nicht schlüssig. Im Endeffekt bleibt die emotionale Seite mit dem Mutter-Kind, Erschaffer-Kind Aspekt und damit wird der Film so sehr Mainstream, dass man auf die ersten beiden Punkte vergessen kann. Die Actionszenen geben ihren Rest dazu. Übrig bleibt ein 0815 Film, der eigentlich großartig sein hätte können.
 
 

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