Blade: Trinity

Bewertung durch Gaps of Misery  35% 
Durchschnittliche Bewertung 58%
Anzahl der Bewertungen 71

Forumseintrag zu „Blade: Trinity“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (26.11.2006 12:49) Bewertung
„Why can’t you just be nice?“
Nachdem David S. Goyer alle drei Blade-Drehbücher geschrieben hat, wurde er für den dritten Teil auch (endlich) an den Regiesessel gelassen. Ob „Blade: Trinity“ ohne seine Regie besser oder schlechter geworden wäre, ist fragwürdig, stammt doch das Skript wieder aus seiner Feder. Und so prügelt sich Wesley Snipes gewohnt in aller Coolness durch das fangzahnbestückte Gestrüpp des Großstadtdschungels, in dem er zum ersten Mal neben Whistler (Gott hab ihn selig...) jüngere Unterstützung findet. Womit die Probleme allerdings erst so richtig beginnen, denn Jessica Biel und Ryan Reynolds wirken trotz durchaus solider Darstellung neben Snipes fehl am Platz – beinahe als hätte man Buffy höchstpersönlich mit dem Kultvampirjäger des Marvelcomics gekreuzt.
Die Idee hinter den drei Teilen (jeder Film hat eine andere Gruppe – Vampir, Kreationen der Vampire, Mensch – zum Inhalt) ist leider schöner durchdacht als tatsächlich ausgearbeitet. An allen Ecken wimmelt es von bizarren, logischen Ungereimtheiten, die Vampire sehen teils befremdlicherweise wie die Reaper aus „Blade 2“ aus, einwandfreie Effekte werden durch kitschige Optik ruiniert, und die Darsteller der Blutsauger sind so leblos wie ihre untoten Körper: Parker Posey als vampirische Nervenbelastung, Triple H mit einer „Leistung“, die vermutlich seinen IQ wiederspiegelt (die Schauspielerei ist „The Rock“ schon nicht gelungen, aber Wrestlingstars scheinen hartnäckig zu sein...), und vor allem...
 
 
 
Gaps of Misery (26.11.2006 12:51) Bewertung
+
... Dominic Purcell als peinlichster Dracula der Filmgeschichte. Wo bitte wurde diese Niete gefunden? Und an welchen Augenkrankheiten litten die Damen und Herren der Castingabteilung dieses Films?? Purcell „spielt“ (?) nicht nur, als hätte er entweder ein Problem mit seiner Psyche oder dem Toilettengang – nein, er fadisiert auch dermaßen, dass man sich vor jeder Szene fürchtet, die ihn nur namentlich erwähnt. Wenn wir schon beim Thema fürchten sind: Wo ist die Spannung der beiden Vorgänger geblieben, die einen Vampirfilm erst zu solchem macht? In Draculas Ruhestätte (die übrigens bezeichnenderweise im Irak – wo sonst? – liegt)? Und wieso sieht Dracula eigentlich so aus, als wäre er Hellboys unehelicher Sohn?
Es spricht auch nicht unbedingt für den Film, dass selbst die verpatzten Szenen (auf der DVD) dermaßen unwitzig sind, dass man versucht ist, schnell einen John Cleese zur Aufmunterung vorbeizuschicken. Daran ändern nicht einmal die deutlich bessere Musik als in den beiden Vorgängerfilmen sowie der fabelhafte Vor- und Abspann etwas.
Bleibt als einzig wirklich witziges Detail, dass der Music Supervisor des Filmes George Drakoulias heißt. Naja, besser als gar nichts. ;)


Seltsam übrigens, dass überall vom “letzten Teil der Blade-Trilogie” gesprochen wird – haben Macher der bisherigen Teile doch ausdrücklich und wiederholt gesagt, dass die Reihe noch lange nicht als abgeschlossen gilt und man mittlerweile auch über Spin-Offs (Nightstalkers) nachdenkt.

zum gesamten Filmforum von „Blade: Trinity“
zurück zur Userseite von Gaps of Misery