Die Bestimmung - Insurgent

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Forumseintrag zu „Die Bestimmung - Insurgent“ von r2pi


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r2pi (01.04.2015 22:16) Bewertung
der todesengel
die bestimmung, teil 2: der zaun schützt das dystopische chicago noch immer vor den "toxischen elementen" der außenwelt, der innere frieden durch ein funktionierendes fraktionssystem wird jedoch empfindlich durch die "rebellischen, aufsässigen, unberechenbaren unbestimmten" gestört, "vergiftet" – so zumindest will es die propaganda der machthungrigen ken-anführerin jeanine (kate winslet). tris, als eine dieser unbestimmten enttarnt und damit für vogelfrei erklärt, bleibt nichts anderes übrig als mit ein paar wenigen freunden zu fliehen: erst zu den amite, dann finden sie kurzzeitig unterschlupf bei den fraktionslosen (angeführt von "fours" mutter, naomi watts) und schließlich bei den candor. ständig gejagt von jeanines häschern und verfolgt von albträumen, am tod so vieler schuldig geworden zu sein, stellt sie sich schließlich jeanine – und ihrer aufgabe, mit hilfe ihrer besonderen begabung die "box" zu öffnen, von der sich jeanine die endlösung des problems der unbestimmten erhofft. doch die box ist nicht das wofür jeanine sie hält, die botschaft eine völlig andere...

anstatt einen veritablen bürgerkrieg (wie in den tributen von panem) vorzubereiten, erzählt insurgent von der (oft vergeblichen) suche nach allianzen innerhalb der anderen fraktionen: ein irrendes suchen und nicht finden, und leider auch für den zuschauer zu gehetzt und mit zu vielen kampfszenen überfrachtet, als dass das leben in und mit den anderen fraktionen näher geschildert werden könnte. schade, denn gerade das aufeinanderprallen so unterschiedlicher lebensweisen und weltanschauungen hätte interessanten stoff abgeben können – doch dazu bleibt zu wenig zeit, tris muss mit ihrer schuld als "todesengel" und ihrem aggressiven "ich" alleine ins reine kommen. glücklicherweise ist ihre genetische prädisposition selbst neue hoffnung für den fortbestand der menschheit – jenseits des zauns...

fazit: insurgent bringt wenig neues zum dystopischen gesellschaftsmodell, dafür noch mehr action als im ersten teil, ordentliche CGI-simulationen und solide performances: tris (shailene woodley) und "four" (theo james) sind partner auf augenhöhe, kate winslet als eiskalte jeanine noch immer recht eindimensional, miles teller ein wendehalsiger verräter, dessen zwielichtiger charakter vielleicht noch eine interessante entwicklung nehmen könnte – und erstmals naomi watts als anführerin der fraktionslosen, die voraussichtlich in den abschließenden beiden teilen eine größere rolle spielen wird. denn obwohl diese dystopie mit insurgent bereits enden könnte (der schluss ließe das zu), wird mit den angekündigten fortsetzungen (ab märz 2016 und 2017) noch eine völlig andere lesart dieses gesellschaftsexperiments denkbar.
 
 

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