Jupiter Ascending

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Forumseintrag zu „Jupiter Ascending“ von r2pi


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r2pi (15.02.2015 21:32) Bewertung
jupiter und der sinn des lebens
jupiter aufsteigend am 23. grad im aszendenten, geboren im sternbild des löwen – für eine astrologische deutung kompletter schwachsinn, aber für den durchschnittlichen horoskopleser und den großzügigen kinobesucher das signum für eine "besondere bestimmung": jupiter jones (nomen est omen: göttlichkeit und ein allerwelts-nachname) führt als toiletten-putze ein hassenswertes leben, ihr blick in die sterne ist ihr einziger trost. eine geldbeschaffungsaktion für ein teleskop lässt sie in die fänge eines sinistren extraterrestrischen geschwistertrios geraten – als reinkarnation der abrasax-mutter erbberechtigt, muss nun jupiter um ihr leben fürchten...

ich habe wohl noch nie so viele erklärungen und theorien in einem film gehört, sei es zur handlung (ausradierung von ganzen stadtteilen, entführungen, hinterhältige motive), sei es als deklamationen, wie ein herrschaftliches leben zu führen sei ("meine mutter hat noch nie toiletten geputzt!") oder als weise ratschläge ("männer mögen keine klugen frauen") – die motivation der geschwister für ihr interesse an den irdischen ressourcen hätte aber nicht gar nicht explizit dargelegt werden müssen, so enttäuschend vorhersehbar war sie: ein verjüngungsbad à la snow white and the huntsman, ein machtrauschiger tyrann (redmayne), der sich für seine performance charlize theron als vorbild genommen hat: "leben ist ein akt des konsumierens", und für den konsum weniger müssen ganze welten bezahlen.

fazit: bei so viel action und details geht allzu oft der sinn für das große ganze verloren: zu viel CGI-sternenkriegerei, zu laut, zu geschwätzig – unnötige erzählstränge und irritierende alienmasken statt ordentlicher charakterentwicklung lassen den zuschauer erschlagen statt erleuchtet zurück. bei all den astrologiebezügen hätten die wachowskis besser auch die schwachstelle des mächtig aufgeblasenen "königsplaneten" für ihre eigene produktion berücksichtigt: den hang zum exzess, und den verlust für das rechte maß.
 
 
Harry.Potter (14.02.2015 18:27)
Steiler Aufstieg und tiefer Fall
Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems. Interessanter Weise strahlt er in der weiten Ferne von unserer Sonne mehr Licht ab, als er von ihr empfängt und ist daher am späten Nachthimmel als gelber Punkt mit freiem Auge zu erkennen. Für den neuesten Film der Wachowski-Geschwister treffen diese Aussagen im übertragenen Sinne leider nicht zu. Es ist sicherlich nicht ihr größter Film bzw. Erfolg, den sie je haben werden und es geht von ihm leider auch nicht besonders viel Licht aus, geschweige denn würde sein Stern irgendwann aufgehen - vielmehr sinkt er. Trotz der wirklich bemühten Leistungen der Schauspieler (Channing Tatum, Mila Kunis und auch Eddie Redmayne) gehen sie im Kugel- und Laserhagel der Spezialeffekte völlig unter und es ist ziemlich müßig, sich auf die wirre "Mir gehört ein Planet"-Story einen halbwegs plausiblen Reim zu machen. So erlebt die an sich nicht uninteressante Story relativ bald nach ihrem Beginn einen tiefen Fall ins Bedeutungslose, allen zwischendurch verpackten Kritikpunkten am Kapitalismus zum Trotz. Jupiter ist außerdem ein männlicher Name, jener des obersten Gottes der Griechen. Aber mit den Geschlechterzuordnungen haben es die Wachowskis schon immer nicht so genau genommen, oder?
 
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r2pi (15.02.2015 20:46) Bewertung
jupiter
"jupiter" ist für die wachowskis weniger realer planet oder römischer (!) göttervater (wobei man jupiter jones durchaus als göttermutter ansehen kann) als astrologisches prinzip – jupiter gilt traditionell als "wohltäter" und symbol für die suche nach dem sinn des lebens, philosophie und religion, weisheit, toleranz, ehrlichkeit und gerechtigkeit. die größe und großzügigkeit des "königsplaneten", noch dazu im verein mit der geburt "im sternbild des löwen", soll auf ihre königliche bestimmung hinweisen...
 
r2pi (15.02.2015 20:46)
jupiter
"jupiter" ist für die wachowskis weniger realer planet oder römischer (!) göttervater (wobei man jupiter jones durchaus als göttermutter ansehen kann) als astrologisches prinzip – jupiter gilt traditionell als "wohltäter" und symbol für die suche nach dem sinn des lebens, philosophie und religion, weisheit, toleranz, ehrlichkeit und gerechtigkeit. die größe und großzügigkeit des "königsplaneten", noch dazu im verein mit der geburt "im sternbild des löwen", soll auf ihre königliche bestimmung hinweisen...
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r2pi (15.02.2015 21:41) Bewertung
na klar,
ob jupiter, zeus oder marduk: is doch alles das gleiche in grün...

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