jupiter aufsteigend am 23. grad im aszendenten, geboren im sternbild des löwen – für eine astrologische deutung kompletter schwachsinn, aber für den durchschnittlichen horoskopleser und den großzügigen kinobesucher das signum für eine "besondere bestimmung": jupiter jones (nomen est omen: göttlichkeit und ein allerwelts-nachname) führt als toiletten-putze ein hassenswertes leben, ihr blick in die sterne ist ihr einziger trost. eine geldbeschaffungsaktion für ein teleskop lässt sie in die fänge eines sinistren extraterrestrischen geschwistertrios geraten – als reinkarnation der abrasax-mutter erbberechtigt, muss nun jupiter um ihr leben fürchten...
ich habe wohl noch nie so viele erklärungen und theorien in einem film gehört, sei es zur handlung (ausradierung von ganzen stadtteilen, entführungen, hinterhältige motive), sei es als deklamationen, wie ein herrschaftliches leben zu führen sei ("meine mutter hat noch nie toiletten geputzt!") oder als weise ratschläge ("männer mögen keine klugen frauen") – die motivation der geschwister für ihr interesse an den irdischen ressourcen hätte aber nicht gar nicht explizit dargelegt werden müssen, so enttäuschend vorhersehbar war sie: ein verjüngungsbad à la snow white and the huntsman, ein machtrauschiger tyrann (redmayne), der sich für seine performance charlize theron als vorbild genommen hat: "leben ist ein akt des konsumierens", und für den konsum weniger müssen ganze welten bezahlen.
fazit: bei so viel action und details geht allzu oft der sinn für das große ganze verloren: zu viel CGI-sternenkriegerei, zu laut, zu geschwätzig – unnötige erzählstränge und irritierende alienmasken statt ordentlicher charakterentwicklung lassen den zuschauer erschlagen statt erleuchtet zurück. bei all den astrologiebezügen hätten die wachowskis besser auch die schwachstelle des mächtig aufgeblasenen "königsplaneten" für ihre eigene produktion berücksichtigt: den hang zum exzess, und den verlust für das rechte maß.